Twittername "@polizei_nw_do" erinnert an rechtsextremen NWDO Panne: Polizei Dortmund twitterte als verbotene rechtsextreme Gruppe

Dortmund. Die Polizei will in Dortmund stärker gegen Rechtsextremisten vorgehen, die im Stadtteil Dorstfeld vermehrt Andersdenkende bedrängen, da bringt sie eine Twitterpanne in Nöte.

Twittername "@polizei_nw_do" erinnert an rechtsextremen NWDO: Panne: Polizei Dortmund twitterte als verbotene rechtsextreme Gruppe
Foto: Screenshot

Der Dortmunder Polizei wird immer wieder ein zu lascher Umgang mit den wohl 60 bis 80 extremen Rechten in der Stadt vorgeworfen. Eine landesweite Vorgabe zur Änderung der Twitternamen aller Polizeiaccounts brachte ihr nun neue Schwierigkeiten. Der Account der Polizei Dortmund sollte nach einer Direktive des Innenministeriums auf Twitter fortan unter "@polizei_nw_do" zu finden sein. "NWDO" ist jedoch das Kürzel der verbotenen rechtsextremen Gruppe "Nationaler Widerstand Dortmund".

Nicht ohne Folgen: Auf Twitter wurde das Social Media Team prompt darauf hingewiesen.

Entegegen der landesweiten Vorgaben änderte sich der Name der Polizei auf Twitter kurze Zeit später wieder. Eine rechtsextremistische Gruppe in Twitternamen kann die Polizei Dortmund sich bei den Nazi-Problemen in der eigenen Stadt nicht leisten.

Polizeipräsident Gregor Lange sagte am Mittwoch, dass es das Ziel der Rechtsextremisten sei, den Anwohnern deutlich zu machen, dass sie dort das Sagen hätten. Menschen würden bis zur Grenze des Strafbaren provoziert und eingeschüchtert. In einem Fall sei sogar ein Mann an einem Geldautomaten bedrängt worden. Die Polizei will nun stärker dagegen vorgehen.

Nachdem die Polizei bereits vor einem Jahr die „Sonderkommission Rechts“ aufgestockt hatte, sollen jetzt mobile Wachen, Streifen und Fahrradstaffeln ständige Präsenz zeigen. Verdeckte Maßnahmen sollen den offenen Auftritt unterstützen.

„Wir wollen für den Bürger dauerhaft erkennbar präsent sein“, sagte Lange. Es solle kein „Angstraum entstehen“. Die Botschaft laute: „Hier hat die Polizei das Sagen. Die Rechtsextremisten haben hier nichts zu sagen.“ dpa/red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort