Ostern Osterfrühstück: Die wichtigsten Fakten zum Hühnerei - und die Alternativen

Das Huhn mit seinem Ei ist auch zu Ostern konkurrenzlos. Wir sind den wichtigsten Fragen rund ums klassische Frühstücksei nachgegangen - und zeigen leckere Alternativen.

Eier von Hühnern sind beliebt auf dem Frühstückstisch.

Eier von Hühnern sind beliebt auf dem Frühstückstisch.

Foto: Sven Hoppe

Düsseldorf. Ostern ist im Grunde das bessere Weihnachten. Das Wetter spielt einigermaßen mit, die Ostertage sind nicht mit hohen Erwartungen überladen, Terminstress und Geschenkezwang fallen sowieso weg. Und wer nicht schon zu viele Schokoladenhasen zu Hüftgold recycelt hat, der freut sich vor allem auf eins: ein entspanntes Osterfrühstück.

Ganz egal, ob der Brunch mit oder ohne Gäste stattfindet, ob herzhaft, vegan oder nach Wochen der Enthaltsamkeit mit einem Gläschen Crémant: Das österliche Frühstück folgt aufs Eiersuchen, das ist traditionell gesetzt.

So wie sich der Hase als Eierlieferant behauptet hat, ist auch die Monopolstellung des Hühnereis unangefochten. Wir sind den wichtigsten Fragen rund ums klassische Frühstücksei nachgegangen. Doch das Ei muss nicht vom Huhn kommen, es gibt auch leckere Alternativen.

Hühnerei: In Deutschland wurden im vergangenen Jahr in Geflügelbetrieben rund zwölf Milliarden Eier produziert. Jeder Deutsche isst im Schnitt 235 Eier pro Jahr. Das perfekte Frühstücksei sieht dabei freilich für jeden anders aus: Manche mögen es weich, nicht länger als dreieinhalb Minuten gekocht, andere wollen es lieber hart und lassen es gleich zehn Minuten im heißen Wasserbad. Wieder andere bevorzugen diverse Eierspeisen wie Rühr- oder Spiegeleier, Omelett, Eier im Glas oder pochierte Eier.

Um festzustellen, ob ein Ei frisch ist, genügt ein einfacher Test im Wasserglas. Ein frisches Ei sinkt auf den Boden, ein altes schwimmt an der Oberfläche. Die Schale besteht aus Kalkspatkristallen, beim Kochen kann es durch die Temperaturänderung zu Spannungen an der Eierkruste kommen — ähnlich wie bei einem Erdbeben. Werden die Eier vor dem Kochen angepiekst, platzen sie nicht so leicht, die Kristallstruktur wird entlastet.

Wer wissen will, ob ein Ei roh, weich oder hart gekocht ist, sollte das Ei auf einer glatten Oberfläche drehen. Ein hartes Ei dreht schnell, ein weiches Ei mäßig, ein rohes Ei langsam. Das Verhältnis von braunen zu weißen Eiern beträgt 60 zu 40 Prozent. Weil sich weiße Eier besser färben lassen, können Ostern weiße Eier schon mal knapp werden. Die Eierfarbe hängt von der Rasse des Huhns ab. Ist die Ohrscheibe rot, ist die Schale der Eier meist braun, ist sie weiß, legen die Hühner weiße Eier.

Der britische Forscher Hugh Cott ließ in den 1940er Jahren Eierspeisen von 81 (!) Vogelarten kosten. Eier von Zaunkönigen oder Blaumeisen schmeckten widerwärtig, Eier von Spatzen, Moorhühnern oder Pinguinen offenkundig bestens.

Zu den ernsthaften Hühnerei-Alternativen zählen in unseren Regionen vor allem Wachtel- und Straußeneier.

Straußenei: Gerade um die Osterzeit, sagt Kerstin Schnabel von der Straußenfarm Emminghausen in Wermelskirchen, würden Straußeneier immer häufiger als etwas Besonderes entdeckt. Bei einer Größe von etwa 15 Zentimetern pro Ei kann das übrige Federvieh einpacken. Schwer zu schleppen hat der Osterhase auch: Straußeneier wiegen rund 1,5 Kilogramm, der Inhalt entspricht etwa 20 bis 24 Hühnereiern. Wegen der dicken Schale dauert die Kochzeit wesentlich länger als beim normalen Hühnerei. „Ein Ei braucht etwa 45 Minuten. Das Eiweiß bleibt dabei milchig-glasig“, sagt Kerstin Schnabel. Ein Kilo kostet auf der Farm in Wermelskirchen zirka 16,90 Euro. Straußeneier sind cholesterinarm und haben wenig Allergene. „Sie schmecken fast wie Hühnereier“, sagt Schnabel.

Enten- und Gänseei: Enteneier sind genauso wie Gänseeier öliger und fettreicher. Enteneiern werden gute Backeigenschaften zugeschrieben, sie wiegen etwa 60 bis 75 Gramm. Die Eier müssen gut durchgekocht sein, da sie Salmonellen übertragen können. Gänseeier sollten zudem nicht lange lagern, da sie schneller verderben als andere Eier. Enteneier sind ein wenig größer als Hühnereier und haben einen größeren Anteil an Eigelb. Daher kommt ihr intensiverer Geschmack, was wiederum nicht jedermanns Geschmack ist.

Wachtelei: Die Wachtel kann mit ihrem dekorativ gesprenkelten Ei punkten. Bei Unverträglichkeiten ist das Wachtelei bekömmlicher. Natürlich braucht man erstmal ein halbes Dutzend Wachteleier, um die Menge eines Hühnereis zu erhalten. Doch man kann sie roh, gekocht oder im Glas essen. In Restaurantküchen werden sie auch gerne in einer Galantine, einer feinen Fleischpastete, verarbeitet. Auf dem Geflügelhof Küppers in Kaarst kosten zwölf Wachteleier 1,80 Euro, der 18er-Pack 2,70 Euro. Zum Sattessen sind Wachteleier keine Alternative, aber: „So ein strammes Mäxchen mit Wachtelei kann schon was Feines sein“, sagt Iris Holz vom Küppers-Hof.

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