Wetter in NRW Orkanwarnung sorgt für leere Altstadt und geschlossene Schulen

Düsseldorf · In Düsseldorf war der Sturm „Sabine“ schon früh zu spüren: Viele Kneipen schlossen am Sonntagnachmittag, Kitas und Schulen kündigten an, am Montag nur einen Notdienst anzubieten.

 Sonntag, kurz nach 15 Uhr: Das Füchschen an der Ratinger Straße hat geschlossen und die Fenster verrammelt.

Sonntag, kurz nach 15 Uhr: Das Füchschen an der Ratinger Straße hat geschlossen und die Fenster verrammelt.

Foto: Christian Herrendorf

Seit Sonntagnachmittag hat das Sturmtief „Sabine“ die Stadt in den Griff genommen. Ab dem späteren Nachmittag musste die Feuerwehr zu Einsätzen ausrücken, zunächst aber ging es immer nur um kleinere Schäden durch abgebrochene Äste, herabfallende Ziegel oder umgestürzte Baustellenzäune. Auf einer Baustelle an der Heyestraße in Gerresheim fielen mehrere Betonteile um, Einsatzkräfte sicherten sie.

Auch der Montag wird vom Orkan geprägt sein. Wegen der Warnung vor ihm fällt vieles aus. Hier ein Überblick:

Schule: Bereits am Samstagmittag beschloss das Krisenmanagement der Stadt, dass am Montag alle städtischen Schulen geschlossen bleiben. Es findet kein Unterricht statt, für Schüler, die dennoch in die Schulen kommen, ist jedoch ein Notdienst sichergestellt. An den beiden katholischen Gymnasien St. Ursula und Suitbertus gilt das gleiche. Bei anderen Privatschulen sollten sich die Eltern bei Unklarheit mit den jeweiligen Trägern in Verbindung setzen. Für die Anmeldung an den weiterführenden Schulen für Klasse 5 im nächsten Schuljahr fällt der Termin am Montag ebenfalls aus. Am Dienstag wird er von 14 bis 18 Uhr nachgeholt.


Kitas: Alle städtischen Kindertagesstätten bleiben am Montag geschlossen, ein Notdienst ist sichergestellt, teilte die Stadt am Samstag mit. Diesem Beispiel folgten am Sonntag auch die freien Träger. Arbeiterwohlfahrt und Diakonie kündigten ebenfalls an, in ihren Einrichtungen Notdienste anbieten zu wollen.


Verkehr: Wie viele Züge der Bahn und Straßenbahnen der Rheinbahn am Montag ausfallen, wird sich am Morgen zeigen und hängt vor allem davon ab, wo Bäume auf Schienen oder Oberleitungen gestürzt sind oder es andere Orkanschäden gibt. Ab dem späteren Sonntagnachmittag gab es Einschränkungen, so wurde etwa der Betrieb der S28 (Regiobahn, die von Kaarst über Düsseldorf nach Mettmann fährt) planmäßig ab 17.30 Uhr eingestellt.

Flughafen: Der Orkan erzwingt erhebliche Streichungen im Flugverkehr. Schon am Sonntag wurden bis 18 Uhr 120 Starts und Landungen annulliert, für Montag waren bis dahin 100 Flüge abgesagt worden. Ursprünglich waren für beide Tage 1000 Flugbewegungen in Lohausen geplant. Zuletzt hoffte man am Flughafen noch, dass sich der Betrieb ab dem späten Montag-Vormittag wieder normalisieren wird.
Parks: Stadt und Feuerwehr empfehlen allen Bürgern, sich während des Sturms nicht im Freien aufzuhalten. Unbedingt zu vermeiden sind ein Besuch der Wälder, Park- und Friedhofsanlagen. Der Wildpark bleibt am Montag geschlossen, bereits am Sonntag konnte er nicht besucht werden.


Sport: Den hiesigen Fußballern erging es wie den Profis von Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln. Am Sonntag wurden alle Fußballspiele in den Amateurligen so wie das Derby in der Bundesliga abgesagt. Am Montag bleiben alle Außensportanlagen geschlossen.

Im Düsseldorfer Zentrum waren die Folgen der Warnung vor dem Sturm schon am Sonntagnachmittag deutlich zu spüren. Auf der Königsallee flanierte kaum ein Mensch, die lautesten Geräusche kamen von den verbliebenen Fahnen, die gegen ihren Mast knallten. Ein ähnliches Bild bot die Altstadt: Auf der Bolker- und der Ratinger Straße war kaum noch ein Terrassen-Möbelstück zu entdecken, die Straßen waren ausnahmsweise mal in ihrer vollen Breite zu sehen. An Kneipen und Hausbrauereien fanden potentielle Gäste Zettel, auf denen die Wirte erklärten, dass sie wegen des heraufziehenden Sturms um 15 oder um 16 Uhr schließen, unter anderem am Schlüssel, am Goldenen Kessel (Schumacher) und am Füchschen.

Auch die Karnevalisten waren vom Sturm betroffen. So verkürzte die Prinzengarde Rot-Weiss ihren Kinderkarneval in der Rheinterrasse um eine Stunde. Die Veranstaltung endete um 17 statt um 18 Uhr. „Wir wollen, dass die Kinder noch sicher nach Hause kommen, bevor es richtig los geht“, sagte Rot-Weiss Präsident Dirk Kemmer. Daher wurde auch der Auftritt von Zauberkünstler Charlie Martin abgesagt.

 Auf der Bolkerstraße waren am Sonntagnachmittag kaum Menschen unterwegs, die Terrassenmöbel waren weggeräumt.

Auf der Bolkerstraße waren am Sonntagnachmittag kaum Menschen unterwegs, die Terrassenmöbel waren weggeräumt.

Foto: Christian Herrendorf
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort