Obdachlosen-Bluttat: Polizei fahndet mit Stimmaufnahme

Kamp-Lintfort/Duisburg. Mit einer Stimmaufnahme fahndet die Polizei in Duisburg nach einem Mann, der möglicherweise einen Obdachlosen in Kamp-Lintfort getötet hat.

Die Ermittler hatten die Videoaufnahme auf dem zerstörten Handy des Opfers gefunden.

Sie liefert den Beamten ein etwa 20 Sekunden langes Gespräch zweier Männer. Auf den Bildern sei nichts zu erkennen. Der 51-Jährige habe offenbar aus seinem Auto heraus seinen Peiniger mit dem Mobiltelefon aufgenommen, wie die Polizei mitteilte.

Die Ermittler haben die Tonaufnahme am Donnerstag unter der Telefonnummer 0203/2803777 und auf der Internetseite der Polizei Duisburg veröffentlicht. Bis zum Mittag gab es jedoch keine Hinweise, teilte eine Polizei-Sprecherin mit.

Das Gespräch dreht sich offensichtlich um die Videoaufnahme. Eine Stimme mit Ruhrpott-Akzent behauptet, dass alles "schwarz" sei. Die andere Stimme, vermutlich die des späteren Opfers, behauptet das Gegenteil und fordert den Gesprächspartner auf, sich selbst davon zu überzeugen. Mit den Worten "guck mich mal an" und einem Geräusch - vermutlich das Zerstören des Handys - endet die Aufnahme.

Die Leiche des 51-Jährigen war in der Nacht zum Sonntag auf dem Parkplatz eines Schwimmbades von Passanten entdeckt worden. Der Mann hatte schwerste Kopfverletzungen erlitten und war an seinem eigenen Blut erstickt.

Die Beamten fanden auch den Wagen des Mannes, in dem er seit einem Brand in seiner Wohnung nachts geschlafen hatte. Das Auto war stark verbeult. Die Beschädigungen stammten nach ersten Erkenntnissen der Polizei nicht von einem Unfall.

Wenige Stunden nach der Veröffentlichung der Tonaufnahmen hattensich bereits mehr als tausend Menschen die Tonaufnahme per Telefon oderüber diverse Internet-Portale angehört, teilte ein Polizeisprecher mit.Es habe „etliche Hinweise“ gegeben, die nun ausgewertet werden müssen.

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