Norwegen: Zwillingstöchter - Blond, hübsch und richtig reich

Die Zwillingstöchter des Tui-Großaktionärs John Fredriksen passen nicht ins Klischee der Party-Girls.

Hannover/Oslo. Das US-Magazin "Forbes" führt die Zwillinge Kathrine und Cecilie Astrup Fredriksen (26) in seiner Liste der "Heißesten Milliardärs-Erbinnen" auf, ganz in der Nähe von Ivanka Trump und Holly Branson.

Rein optisch erinnern die Fredriksen-Zwillinge an notorische Party-Girls wie Paris Hilton. Doch anders als diese sind die Norwegerinnen nicht permanent auf den Titelseiten der Boulevard-Zeitungen. Daher konnte Cecilie Astrup Fredriksen zuletzt völlig unbehelligt die Jahreshauptversammlung des Tui-Konzerns in Hannover besuchen.

Auch das war einen Tag später nur den Wirtschaftsseiten eine Meldung wert. Dort findet sie Aufmerksamkeit, weil sie die Tochter des Milliardärs, Tui-Großaktionärs und Großreeders John Fredriksen ist. Der 65-Jährige will seine Macht bei Tui ausbauen und schickt seine Tochter nicht nur nach Hannover, sondern zu Aktionärs- und Aufsichtsrats-Sitzungen in aller Welt.

Mehrfach hat John Fredriksen gesagt, dass es das Schlimmste für ihn wäre, wenn sich seine Töchter später auf seinem Geld ausruhen würden. Theoretisch könnten sie das. Denn das Vermögen von John Fredriksen wird momentan auf fünf Milliarden Euro geschätzt.

Laut "Forbes" ist er auf Platz 113 der reichsten Menschen der Welt. Das US-Magazin verglich ihn mit dem verstorbenen griechischen Reeder Aristoteles Onassis und schrieb: "Fredriksen hat eine Flotte, größer als alles, was Onassis jemals besaß."

Im Streit mit den norwegischen Steuerbehörden hat er 2006 die Staatsbürgerschaft des Königsreichs abgelegt und die der Republik Zypern angenommen.

Nach dem Krebstod seiner Frau Inger Astrup mit 56 Jahren im Jahr 2006 trauerten viele Norweger mit der Familie. Seit diesem Schicksalsschlag hat Fredriksen seine Töchter noch enger an sich gebunden.

Im gleichen Jahr - beide hatten gerade in London ihren Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften gemacht - schickte er die damals 21-jährigen Zwillinge erstmals auf große Mission: Sie sollten mehrere Schiffe bestellen. 120 Millionen Euro gab er ihnen dafür mit.

Offensichtlich konnte er sich auf das Geschick seiner Töchter verlassen. Denn nach der Mission Schiffskauf übertrug John Fredriksen Cecilie und Kathrine mehr Macht in seinen Konzernen und Gesellschaften.

Der Sohn eines Schweißers, der in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, möchte, dass seine Töchter selbstbewusst, klug und geschäftstüchtig genug sind, um sein Imperium zu übernehmen.

Über ihr Privatleben ist so gut wie nichts bekannt. Sie meiden jede Promi-Party und würden, anders als die US-Erbin Paris Hilton, nie in Fernseh-Serien mitspielen oder durch unvorteilhafte Videos im Internet auffallen.

Zuletzt scheiterte Norwegens Boulevardzeitung "Dagbladet" mit dem Versuch, Negatives über die Zwillinge auszugraben. Sie bekamen nur positive Antworten.

"Cecilie öffnet den Mund nur, wenn sie auch etwas zu sagen hat. Und wenn sie etwas sagt, hat es Hand und Fuß", berichtet der norwegische Spitzen-Manager Aaser Svein.

Auch über ihre Arbeit im Aufsichtsrat des weltgrößten Zuchtlachs-Herstellers, Marine Harvest, gab es nur Lob. Kathrine, die im Vorstand der Reederei "Frontline" sitzt, agiere "jedes Mal gut vorbereitet und qualifiziert".

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