Norovirus-Verdacht: 72 Grundschüler in Witten erkrankt

Witten (dpa) - An einer Grundschule in Witten sind 72 Kinder und vier Erwachsene vermutlich am Norovirus erkrankt. Der Unterricht fällt am heutigen Freitag aus. Um die Infektionskette zu durchbrechen, sollten die insgesamt 236 Schüler sowie Lehrer und Betreuer zu Hause bleiben, hieß es in einer Mitteilung des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Die Räume der Hüllbergschule werden zunächst desinfiziert. Ob es sich tatsächlich um das Norovirus als Erreger handelt, sei noch nicht endgültig bestätigt.

„Dazu sollen Stuhlproben die nötige Klarheit liefern“, sagte Kreissprecher Ingo Niemann am Freitagmorgen. Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes hatten sich am Donnerstag ein Bild von der Lage verschafft, nachdem viele der Grundschüler Anzeichen von Erbrechen und Durchfall zeigten. Das Norovirus ist ein hochansteckender Krankheitserreger, der Brechdurchfall verursacht.

Vor rund eineinhalb Monaten waren in Ostdeutschland mehr als 11 000 Kinder und Jugendliche daran erkrankt. Das Virus stammte aus tiefgekühlten Erdbeeren, die in Kantinen serviert worden waren. In Witten ist die Quelle der Krankheitswelle noch nicht klar. „Wir gehen davon aus, dass es nicht am Essen lag“, sagte Niemann. Zwar gebe es einen Offenen Ganztagsbetrieb (OGS) mit Mensa. Es seien aber keineswegs nur OGS-Kinder betroffen gewesen. Die Kreisverwaltung appellierte an die Eltern, ihre Kinder frühestens am Montag wieder zur Schule zu schicken, aber nur, wenn sie bis dahin gesund blieben.

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