Niedecken wird Jeck: „Karneval wunderbares Fest“

Berlin/Köln (dpa) - Wolfgang Niedecken (59), Frontmann der Kölsch-Rockband BAP, hat seinen Frieden mit dem Karneval geschlossen. Nachdem er in den vergangenen Jahren den Rummel rund um Rosenmontag teilweise heftig kritisierte, war er diesmal sogar mit eigens gestalteten Motivwagen in Köln dabei.

„Ich bin überhaupt kein Karnevalshasser. Karneval ist ein wunderbares Fest, wo Menschen sich austoben, wo sie tanzen, ein Fest der Satire übrigens auch“, sagte er in einem dpa-Interview kurz vor den tollen Tagen. „Da die Kölner so'n Völkchen sind, die sich gerne in den Armen liegen, ist das doch wunderbar.“

Allerdings sei das organisierte, verfasste Karnevalswesen nicht sein Ding. „Ich hab' ein Problem mit Vereinsmeierei - aber das gibt es in Schrebergärten wie in Fußballvereinen, das gibt's überall. Vereinsmeier sind nicht meine Freunde und Karnevalsvereinsmeier eben auch nicht.“ In diesem Sinne sei auch sein Anti-Karnevalslied „Nit för Kooche“ zu verstehen, das er 1981 geschrieben hatte. „Im karneval hat sich seitdem sehr viel verändert.“

Sein persönliches Highlight ist eine ganz besondere Kölner Tradition: „Die Nubbelverbrennung ist das Großartigste am ganzen Karneval“ - auch wenn kaum jemand außerhalb des Rheinlandes wisse, was es damit auf sich habe. „Das ist mir völlig egal. Es ist doch 'ne wunderbare Gelegenheit zu erklären, was der Nubbel ist.“ Der Nubbel ist eine mannshohe Puppe, die während der Karnevalszeit meist vor Kneipen hängt und in der Nacht zum Aschermittwoch verbrannt wird. „Und genau in meinen Geburtsjahr (1951) hat man das erfunden“, ergänzte Niedecken stolz.

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