Etwa 800 Menschenaffen : Neue Orang-Utan-Art auf Sumatra entdeckt
Jakarta (dpa) - Auf der indonesischen Insel Sumatra haben Forscher eine neue Art der Orang-Utans ausfindig gemacht. Nach jahrelangen Untersuchungen kamen sie zu dem Schluss, dass es sich bei einer Gruppe von etwa 800 Menschenaffen, die von anderen isoliert auf der Insel lebt, um eine eigenständige Art handelt.
Sie bekam - nach der dortigen Region - den Namen Tapanuli-Orang-Utan (Pongo tapanuliensis). „Man findet nicht jeden Tag eine neue Art von Menschenaffen. Diese Entdeckung ist sehr aufregend“, sagte Michael Krützen von der Universität Zürich, einer der beteiligten Forscher. Er und Kollegen präsentieren die Erkenntnisse in der Fachzeitschrift „Current Biology“. Wegen des geringen Bestands gilt die neue Art als extrem gefährdet.
Der Orang-Utan (wörtlich: Waldmensch) gehört zu den nächsten Verwandten des Menschen. Männchen werden zwischen 50 und 90 Kilogramm schwer. Weibchen wiegen etwa die Hälfte. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet reichte von China über Thailand und Vietnam bis nach Java. In all diesen Gegenden gibt es seit vielen tausend Jahren aber keine mehr.
Bislang ging man davon aus, dass heute nur noch zwei Arten existieren: eine auf Sumatra und eine auf der Nachbarinsel Borneo, also der Sumatra-Orang-Utan (Pongo abelii) und der Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus). Die Tapanuli-Orang-Utans sind im Batang-Toru-Wald zuhause. Er liegt südlich des Tobasees im Norden Sumatras.