„Aedes koreicus“ Neue exotische Mückenart breitet sich in Hessen aus

Frankfurt/Main · Nach der Asiatischen Tigermücke und der Asiatischen Buschmücke hat sich eine dritte exotische Mückenart in Deutschland angesiedelt. Diese Insekten können gefährliche Viren übertragen.

 Symbolbild

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Foto: dpa/Patrick Pleul

Forscher wiesen in Hessen eine Population der Art Aedes koreicus nach, wie die Senckenberg-Gesellschaft und die Goethe-Universität Frankfurt am Main am Mittwoch mitteilten. Nach Einschätzung der Forscher könnte es sich bei den in Wiesbaden gefundenen Stechmücken um Vorboten einer flächendeckenden Ausbreitung der exotischen Mückenart in Deutschland handeln.

Erstmals wurde 2015 eine einzelne Mücke dieser Art in Bayern nachgewiesen. Zwei Jahre später fingen Forscher die eingewanderten Aedes-koreicus-Mücken in Wiesbaden ein und damit rund 400 Kilometer weiter nordwestlich des ersten Funds bei Augsburg. Im vergangenen Jahr wurden in Hessen erneut Larven und Puppen dieser Mückenart nachgewiesen. Die Forscher um Sven Klimpel gehen davon aus, dass dort eine ganze Population überwinterte und "diese Mücke langsam anfängt, sich in Deutschland auszubreiten".

Aedes koreicus wurde erstmals 2008 in Belgien gemeldet. Mittlerweile geht das Europäische Seuchenzentrum davon aus, dass sich die Art in Belgien, Italien, der Schweiz und in Ungarn etablierte. "Eine weitere Ausbreitung in Deutschland wäre demnach neu, liegt aber nahe, denn das Ausbreitungspotential und die klimatischen Vorlieben ähneln denen der bereits in Deutschland heimischen Asiatischen Tigermücke und Asiatischen Buschmücke", erklärte Senkenberg-Expertin Antje Steinbrink.

Aedes koreicus stammt wie die anderen exotischen Mücken aus Ostasien. Die Mückenart profitiert davon, dass ihre Eier in Europa den Winter überstehen können. Für den Menschen gefährlich sind die kleinen, tagaktiven Blutsauger, weil sie potenzielle Krankheitsüberträger sind.

Aedes koreicus kann demnach das Virus der Japanischen Enzephalitis übertragen. Laborversuche belegten zudem, dass die Mücken das Chikungunya-Virus verbreiten können. Darüber hinaus können die Mücken Menschen mit Fadenwürmern infizieren. Die Entdeckung wurde im Fachmagazin "Parasitology Research" veröffentlicht.

(AFP)
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