Nachterstedter dürfen vielleicht kurz in Häuser zurück

Nachterstedt. Drei Monate lang durften die 41 Bewohner von Nachterstedt keinen Fuß in ihre beschädigten oder vom Absturz bedrohten Häuser setzen. Nun prüft das Bergbauamt, ob die Überlebenden des Hangrutsches an einem Tagebausee doch noch einmal kurz zurückkehren können.

In zwei bis drei Wochen solle entschieden werden, ob der "dringende Wunsch" der ehemaligen Bewohner erfüllt werden könne, die ihre Häuser und Wohnungen von einem Tag auf den anderen verlassen mussten. Das sagte der Chef der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), Mahmut Kuyumcu, der "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag).

Durch Messungen soll ausgeschlossen werden, dass ein Betreten des Geländes gefährlich ist. Bisher gebe es nur minimale Bewegungen. Die LMBV war für die Flutung des Tagebau-Restlochs in Nachterstedt im Harzvorland verantwortlich. Riesige Erdmassen waren dabei in den neuentstehenden Concordiasee gerutscht und hatten einen Teil des Ortschaft mitgezogen.

Bei dem Unglück am 18. Juli starben drei Menschen, 41 wurden obdachlos. Das Bergbau-Unternehmen habe Hinweise auf ein kleines Erdbeben als Ursache des Unglücks, sagte Kuyumcu. Es sei ein "seismisches Ereignis" registriert worden, das höchstwahrscheinlich am Anfang des Erdrutsches gestanden habe.

Das Zentrum des Bebens lag demnach außerhalb des Tagebaus. Der Erdstoß müsse eine Kette von Ereignissen ausgelöst haben, die letztlich die 2,5 Millionen Kubikmeter Erdreich in Bewegung setzten. Weitere Anhaltspunkte für die Ursache will die LMBV bis Ende des Jahres erforscht haben.

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