Nachdem die 36-jährige Frau der wiederholten Aufforderung des Fahrers, den Bus zu verlassen, nicht nachkam, rief dieser die Polizei, die die Frau zum Aussteigen zwang. Die Verkehrsgesellschaft Arriva stellte nach dem Vorfall klar, dass der zu dem Unternehmen gehörende Busfahrer die Frau hätte mitnehmen müssen. Die niederländische Bahn und öffentliche Nahverkehrsbetriebe hatten schon vor Inkrafttreten des Verbots angekündigt, verschleierte Passagiere zu dulden.

Mit dieser Bestätigung wollte die Frau am Dienstag erneut den Bus nehmen und begegnete dem Busfahrer vom Vortag. Der habe wieder die Polizei gerufen, die dieses Mal jedoch nicht erschienen sei. Sie sei schließlich mitgefahren. Medien gegenüber erklärte die Frau, sie sei bereit gewesen, den Nikab für eine Identifizierung auszuziehen, das habe der Busfahrer jedoch abgelehnt.

Die 36-Jährige ist nach eigenen Angaben vor zehn Jahren zum Islam konvertiert und Anhängerin des Salafismus, der konservativsten Strömung innerhalb des Islams. Sie betont in einem Zeitungsinterview jedoch, den Islamischen Staat abzulehnen.

Seit dem 1. August gilt in den Niederlanden das Verschleierungsverbot, im Volksmund nur Burkaverbot genannt. Konkret geht es um ein Verbot in öffentlichen Gebäuden. Wenn Frauen, die eine Burka oder den islamischen Schleier Nikab tragen, in den Bus steigen oder ein Krankenhaus besuchen, sollen sie demnach aufgefordert werden, Schleier oder Burka abzunehmen. Bei Weigerung droht eine Geldstrafe von mindestens 150 Euro. Neben den Verkehrsbetrieben zeigten sich auch Krankenhäuser und die Polizei vorab unwillig, das Verbot aktiv durchzusetzen. Im gesamten Land mit gut 17 Millionen Einwohnern gibt es schätzungsweise nur 150 Frauen, die regelmäßig eine Burka oder einen Nikab tragen. Die Gemeinde Stein liegt an der Maas, etwa 14 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.