22 Menschen getötet Mutter des Todesschützen von El Paso rief Wochen vor Angriff Polizei an

Washington · Die Mutter des Todesschützen ging Wochen vor dem tödlichen Angriff zur Polizei, weil sie sich Sorgen machte. Mehr als 200 US-Bürgermeister fordern schärferes Waffenrecht

 Demonstranten in El Paso fordern ein Verbot von Sturmwaffen. Der Todesschütze von El Paso besaß eine halbautomatische Waffe.

Demonstranten in El Paso fordern ein Verbot von Sturmwaffen. Der Todesschütze von El Paso besaß eine halbautomatische Waffe.

Foto: dpa/Andres Leighton

Die Mutter des mutmaßlichen US-Todesschützen von El Paso hat einem Medienbericht zufolge mehrere Wochen vor dem Angriff die Polizei angerufen. Sie sei besorgt gewesen, weil ihr Sohn mit 21 Jahren eine halbautomatische Waffe besaß, erklärten die Anwälte der Familie einem Bericht des Senders CNN zufolge. Wegen des Alters, Reifegrads und der fehlenden Erfahrung ihres Sohnes sei sie beunruhigt gewesen.

Ein Schütze hatte am Samstag in einem Einkaufszentrum im texanischen El Paso nahe der Grenze zu Mexiko 22 Menschen getötet. Der mutmaßliche Täter, der 21-jährige Patrick Crusius, wurde festgenommen. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Motiv aus. Wenige Stunden später tötete in Dayton im Bundesstaat Ohio ein weiterer Schütze neun Menschen. Er wurde von der Polizei erschossen.

Ein Polizeibeamter habe der Mutter gesagt, der Waffenbesitz ihres Sohnes sei legal, erklärten die Anwälte demnach. Sie betonten jedoch, der Anruf der Mutter sei rein "informativ" gewesen. Sie habe nicht die Befürchtung gehabt, ihr Sohn könne eine Bedrohung darstellen. Ihren Namen und den ihres Sohnes nannte sie den Beamten demnach nicht. Ein Vertreter der Polizei sagte, in der Datenbank der Behörden sei nichts über das Gespräch hinterlegt.

Mehr als 200 US-Bürgermeister appellierten am Donnerstag an den US-Senat, ein schärferes Waffenrecht zu verabschieden. Im Februar hatte das von den oppositionellen Demokraten kontrollierte US-Repräsentantenhaus für zwei Gesetze gestimmt, die bei nahezu allen Waffenverkäufen eine Hintergrundüberprüfung des Käufers vorschreibt. Eine Abstimmung im Senat darüber wurde jedoch vom republikanischen Mehrheitsführer Mitch McConnell verhindert.

In einem Schreiben an McConnell und den Chef der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, forderten die 214 Mitglieder der einflussreichen US-Bürgermeisterkonferenz den Senat auf, die Gesetze zu verabschieden. "Die Sicherheit unserer Städte ist keine Frage der Parteizugehörigkeit", erklärte Bryan Barnett, Vorsitzender der Bürgermeisterkonferenz. Das Land könne nicht länger darauf warten, dass die Regierung aktiv werde.

(AFP)
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