Mutmaßlicher Dreifachmörder vor Gericht
Berlin (dpa) - Nach einer Raubmordserie mit „K.-o.-Tropfen“ muss sich seit Freitag ein Grundschul-Referendar vor dem Berliner Landgericht verantworten.
Der 38-Jährige soll drei Männer aus der Schwulenszene mit einer Überdosis der Droge Liquid-Ecstasy vergiftet haben, die unter dem Namen „K.-o.-Tropfen“ bekannt ist. Zwei weitere Männer, denen der Angeklagte ebenfalls die tödlichen Tropfen anbot, überlebten. Der mutmaßliche Serienmörder äußerte sich zu Prozessbeginn noch nicht zu den Vorwürfen. Die Verhandlung wurde nach dem Verlesen der Anklage vertagt.
Rechtsmediziner sollen den Angeklagten nun auf seine Verhandlungsfähigkeit untersuchen. Der 38-Jährige, der nach Angaben von Prozessteilnehmern mehrere Selbstmordversuche begangen hat, ist in der Psychiatrie des Haftkrankenhauses untergebracht. Sein Mandant werde später aussagen, kündigte sein Verteidiger Jörg Geimecke an. Nach den Morden vom 26. April, 5. und 15. Mai 2012 soll der gelernte Rettungssanitäter Kreditkarten und rund 400 Euro erbeutet haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Lehramtsanwärter Mord aus Heimtücke und Habgier vor. „Der Angeklagte hat sich entschlossen, eine Vielzahl von Männern zu töten und ihnen Bargeld sowie Kreditkarten zu rauben“, sagte Staatsanwältin Heike Hagedorn beim Verlesen der Anklage vor voll besetzten Zuschauerbänken. Wegen seiner Ausbildung zum Rettungssanitäter habe er die Wirkung von Liquid Ecstasy gekannt.