Mussa Kussa: Der Flüchtige

Mussa Kussa, bisheriger libyscher Außenminister, war kein zweitrangiger Erfüllungsgehilfe von Staatschef Muammar al-Gaddafi, sondern eine der tragenden Säulen seines Regimes. Nun trat er von seinem Amt zurück und setzte sich nach London ab.

Libysche Beobachter glauben, dass seine Flucht Gaddafi schwer getroffen hat. Kussa wechselte offenbar aus Protest gegen das Vorgehen des Regimes die Seiten.

Das genaue Alter des Politikers ist unbekannt. Er wird auf etwa 62 Jahre geschätzt. Nach einem Studium in den USA machte er als Staatsdiener Karriere.

Dass er nun ausgerechnet Großbritannien als Exilort gewählt hat, erstaunt, da ihn die Briten 1980 ausgewiesen hatten. Kussa, der an der libyschen Botschaft in London akkreditiert war, hatte damals öffentlich erklärt, Libyen wolle Regimegegner in Großbritannien töten.

In libyschen Oppositionskreisen heißt es zudem, Kussa sei auch direkt an der Planung von Attentaten auf mehrere Regimegegner in Europa beteiligt gewesen. Angeblich hatte der Mann mit dem schlohweißen Haar zudem bei der Planung von Terroranschlägen seine Finger mit im Spiel.

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