Mullah Dadullah: Die „Wilde Bestie“

Mullah Dadullah galt als der meist gefürchtete Kommandeur der afghanischen Taliban. Am Sonntag stellte die afghanische Regierung seine entstellte Leiche im Gouverneurspalast der früheren Taliban-Hochburg Kandahar aus.

Mit dem Tod von Mullah Dadullah sei der bisher schwerste Schlag gegen die Glaubenskämpfer seit dem Sturz des Regimes gelungen, hieß es. Als grausam, blutrünstig und gnadenlos - als "Wilde Bestie" - beschrieben Feinde und Freunde den etwa 40-Jährigen. Etliche Opfer unter afghanischen und ausländischen Truppen gehen letztlich auf das Konto des Mannes, dessen Name allein Angst bei seinen Gegnern erzeugte. 1998 soll er bei einem Massaker an Schiiten so grausam vorgegangen sein, dass ihn sogar Taliban-Chef Mullah Omar seines Kommandos enthob. Aber nur für kurze Zeit. Bereits ein Jahr später kämpfte er wieder an vorderster Front. Seit 2003 war Dadullah Mitglied des zehnköpfigen Taliban-Rates. Auch eisernen Kampfeswillen attestierten viele dem Fanatiker. So verlor er in den 80er-Jahren ein Bein im Kampf gegen die sowjetischen Besatzer. Mit einer Holzprothese kehrte er aber bald wieder auf das Schlachtfeld zurück. Mullah Dadullah hinterlässt zwei Frauen und drei Kinder. vobu

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