Muhammad Yunus: Der Visionär

Der Gründer der "Bank für Arme" wurde 2006 mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

Düsseldorf. Muhammad Yunus ist ein Mann mit Visionen. Obwohl oder vielleicht gerade weil er aus dem ärmsten Land der Welt stammt - aus Bangladesch. 62 Millionen Menschen leben dort unter der Armutsgrenze. Der 66-Jährige gehört zu den Privilegierten. Er konnte Ökonomie studieren, erst zu Hause, dann in den USA. 1992 kehrte Yunus in die Heimat zurück. Es war Mitte der 70er Jahre, als in ihm die Idee reifte, eine Grameen Bank (Dorfbank) zu gründen, die darauf spezialisiert sein sollte, so genannte Mikrokredite zu vergeben. Denn der inzwischen zum Professor ernannte Intellektuelle wollte sich nicht damit abfinden, dass keine Bank den Ärmsten einen Kredit gewähren wollte - für eine Kuh, ein Boot oder zum Aufbau eines anderen kleinen Gewerbes. "Ich wurde belächelt", erinnert sich Yunus. Niemand habe glauben wollen, dass dieses Geld gut investiert sei. Doch Yunus’ Konzept ging auf. Seit ihrer offiziellen Gründung 1983 vergab die "Bank für Arme" bislang Kredite an mehr als 6,6 Millionen Menschen, vor allem an arme Frauen. Die Rückzahlungsquote, so erzählt der Vater von zwei Töchtern stolz, betrage 99 Prozent. 2006 wurde Yunus dafür mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

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