Mühlheimer Wohnhaus wegen Gift-Kobra immer noch unbewohnbar

Mülheim/Ruhr. Wegen einer verschwundenen Gift-Kobra ist ein Mehrfamilienhaus in Mülheim inzwischen seit drei Wochen nicht bewohnbar. Um das Reptil endlich aufzuspüren, soll das Haus in der kommenden Woche auf 26 Grad aufgeheizt und mit feuchten Tüchern ausgelegt werden, sagte Stadtsprecher Volker Wiebels am Mittwoch in Mülheim.

Die noch nicht ausgewachsene Giftschlange war aus einem Terrarium in der Wohnung eines 19-jährigen Arbeitslosen verschwunden. Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass die Schlange sich weiter im Haus versteckt, aber ohne Nahrung nicht länger als zwei Monate überleben kann.

Weil die "Monokelkobra" keine trockene Hitze mag, werde sie vielleicht Abkühlung in den feuchten Tücher suchen, so die Hoffnung der Stadt. In dieser Zeit solle das Haus von niemandem betreten werden.

Im besten Falle werde die Schlange das Tuch als Höhle akzeptieren und dort von der Feuerwehr gefunden werden. Wenn dieser Versuch scheitere, solle die Kobra mit gefrorenen, nackten Babymäusen und Insekten in Fallen gelockt werden, sagte Wiebels.

Reptilien-Expertin Silvia Macina kritisierte das bisherige Vorgehen. "Man hätte das Haus ausgasen sollen, auch wenn das sicherlich nicht im Sinne des Tierschutzes gewesen wäre", sagte die Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) in Rheinbach (Rhein-Sieg-Kreis).

Nach viertägiger Suche hatte die Stadt das Mehrfamilienhaus abriegeln lassen, um so die fingerdicke 30-Zentimeter-Schlange auszuhungern. Seitdem war das Haus täglich von der Feuerwehr kontrolliert worden.


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