Mordversuch aus Langeweile: Mädchen müssen ins Gefängnis

Münster. Aus Langeweile hat eine Mädchenclique in Münster Menschenleben gefährdet. Weil sie zwei Einkaufswagen aus dem achten Stock eines Hochhauses in Richtung eines Nachbarn geworfen haben, müssen zwei Schülerinnen für Jahre ins Gefängnis.

Außerdem hatten sie mit zwei Freundinnen falschen Alarm ausgelöst und mehrere Feuerlöscher in die Tiefe geschleudert. Einsatzkräfte waren im Juni 2008 von den heimtückischen Attacken aus rund 30 Metern Höhe nur knapp verfehlt worden.

Das Landgericht Münster verurteilte am Donnerstag zwei 18 und 20 Jahre alte Frauen aus der Clique wegen versuchten Mordes zu dreieinhalb und drei Jahren Haft. Die zwei mitangeklagten Freundinnen - 15 und 17 Jahre alt - kamen mit Bewährung und Sozialstunden davon.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die jungen Frauen heimtückisch vorgegangen sind, weil sie die Betroffenen nicht gewarnt hätten. Deshalb verurteilte die Kammer zwei Frauen wegen versuchten Mordes, eine wegen versuchten Totschlags.

Die Vierte hatte nach übereinstimmender Aussage der Angeklagten die Freundinnen vor der Tat gewarnt und stand als Mitläuferin in Münster vor Gericht. Vor knapp einem Jahr hatten die jungen Frauen zwei aneinandergekettete Einkaufswagen vom Balkon im achten Stock des Hochhauses geworfen.

Wenige Tage später löste die Clique Feueralarm aus und wartete, bis die Einsatzkräfte das Haus erreicht hatten. Dann sprühte eine der Frauen Löschschaum aus Feuerlöschern und ließ zwei der bis zu sechs Kilo schweren Geschosse herabfallen. Am Tag darauf wiederholten die Schülerinnen die Aktion. Vor Gericht legten die Angeklagten ein Geständnis ab und sagten, dass sie Feuerwehrleuten einen "Streich" spielen wollten.

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