Mordprozess gegen Hells Angels kurz nach Beginn vertagt

Kaiserslautern (dpa) Der Prozess um den Mord an einem Mitglied der Rocker-Gang Outlaws vordem Landgericht Kaiserslautern ist, kurz nachdem er begonnen hatt, bereits vertagt worden.

Ein Verteidiger brachte einen Besetzungseinwand gegen das Gericht vor, das war es. Nicht einmal die Anklageschrift wurde noch verlesen .

Zuvor hatte der Prozess unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Angeklagt sind zwei Mitglieder der konkurrierenden HellsAngels. Sie sollen einen Regionalchef der Outlaws im Juni imDonnersbergkreis getötet haben. Der Mann war auf einer Landstraße mitmehreren Messerstichen umgebracht worden. Laut Anklage war der Angriffeine Racheaktion, weil einer der Angeklagten wenige Tage vor der Tatvon einem anderem Outlaw verprügelt worden war.

Um Auseinandersetzungenzwischen den beiden Rocker-Gruppen zu verhindern, gleicht der Bereichum das Landgericht einer Hochsicherheitszone: Wer am Morgen das Gericht betreten wollte, musste sich peniblenKontrollen unterziehen. Selbst die Schuhe der Besucher wurden genauuntersucht. Auch der Präsident des Landgerichts kam nicht um dieKontrolle herum.

Rund um das Landgericht sind hunderte Polizisten postiert, unteranderem auf dem nahe gelegenen Hauptbahnhof. Bereits an derAutobahnabfahrt Kaiserslautern gab es erste Kontrollen. Die beiden Angeklagten sind im Gerichtssaal mit einer schusssicheren Scheibe geschützt.

Von den rivalisierenden Gruppen Hells Angels und Outlaws kamenmehrere hundert Mitglieder nach Kaiserslautern. Sie wurden vonder Polizei an zwei separate Sammelpunkte geleitet.Bei Kontrollen vor Beginn des Prozesses stellte die Polizei bislang rund 40 verbotene Gegenstände sicher.Darunter fanden sich Stichwaffen und Schlagwerkzeuge, wie einPolizeisprecher sagte.

Der Prozess soll am 7. Januarfortgesetzt werden.

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