Mirek Topolanek: Mister Europa

Prag. Mirek Topolanek, Tschechiens Ministerpräsident, wird von Donnerstag an für ein halbes Jahr die Europäische Union als Ratspräsident führen. Die Medien in Prag registrieren, wie sich der konservative Topolanek immer mehr als weltläufiger und verantwortungsbewusster Politiker darstellt.

Noch bis in den Sommer hinein hatte er in der Heimat wiederholt mit Ausfälligkeiten von sich reden gemacht: Da beschimpfte der 52-Jährige Journalisten in Vulgärsprache, zeigte Rednern im Parlament den "Stinkefinger" und räumte ein, eine "schwarze Liste" von unliebsamen Personen zu führen.

Rechtzeitig zur großen Aufgabe in der EU zügelt sich der studierte Maschinenbauingenieur ganz offensichtlich. Der imposante Zwei-Meter-Mann versucht sich nun in der Kunst des Vermittelns. Auch im Prager Parlament, wo sich Topolanek auf eine knappe Mehrheit stützen muss, gelang es ihm, mit der neuen Strategie seine Autorität wiederherzustellen.

Topolanek spricht Englisch, er versteht zudem Deutsch, Polnisch und Russisch. In der knapp bemessenen Freizeit schwitzt der vierfache Vater gerne auf dem Tennisplatz oder besucht Fußballspiele.

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