Ministerium: Partikel aus Fukushima erwartet

Berlin (dpa) - Strahlenschutz-Experten rechnen fest mit dem Eintreffen radioaktiver Partikel in Deutschland im Laufe der nächsten Tage, geben aber gleichzeitig Entwarnung.

Die Messwerte dürften weit unterhalb der gesundheitlich bedenklichen Konzentrationen bleiben, betonte das Bundesumweltministerium am Mittwoch. „Insbesondere kann eine radioaktive Belastung von Lebensmitteln mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.“

Von „extrem niedrigen Werten nahe der Nachweisgrenze“ sprach der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch. Er misst die Aktivitätskonzentrationen in der Luft an 50 Messstationen.

Bei Lebensmitteln sollen alle Bundesländer ihre Vorsichtsmaßnahmen verstärken, die Messergebnisse sammelt der Bund. Vor allem bei Fisch und Fischerzeugnissen solle die Strahlenbelastung überprüft werden, kündigte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) an. Sie sieht derzeit aber keine Gefahren für die Verbraucher. Lebensmittel und Trinkwasser werden laut Bundesregierung fortlaufend in mehr als 60 Labors getestet.

Die Ungefährlichkeit der Partikel aus dem japanischen Krisen-AKW Fukushima betont auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Behörde geht davon aus, dass die Messfühler bis spätestens Ende März auch hierzulande erhöhte Strahlenwerte registrieren werden. „Sobald erste Partikel an Radioaktivität Deutschland erreichen, wird das BfS die Bevölkerung umfassend informieren“, kündigte Sprecher Florian Emrich an.

Gemessen wird auf dem Schwarzwald-Berg Schauinsland bei Freiburg. Das Bundesamt für Strahlenschutz unterhält nach eigenen Angaben deutschlandweit insgesamt 1800 Messstationen. Auf dem Schauinsland sind 25 besonders sensible Geräte installiert. Sie sind so genau, dass selbst kleinste Belastungen (Tausendstel Becquerel) festgestellt werden können.

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