Michel Suleiman: Der Neutrale

Das neue Staatsoberhaupt des Libanon gibt sich gerne neutral. Suleiman will einen Ausweg aus der andauernden Krise zwischen Konfessionsgruppen und Parteien finden.

Düsseldorf. Michel Suleiman zeichnet eine Eigenschaft aus, die in seiner libanesischen Heimat nur sehr schwer zu finden ist: Neutralität.

Der 59 Jahre alte General, der aus bescheidenen Verhältnissen stammt und keiner der großen Polit-Dynastien des arabischen Landes angehört, hält sich am liebsten heraus, wenn die Politiker in Beirut Gift und Galle spucken, wenn sie Allianzen schmieden oder ihre Milizen aufeinanderhetzen. Am Sonntag wurde der christliche Armeechef vom Parlament zum neuen Staatsoberhaupt gewählt.

Suleiman forderte den politischen Willen ein, der den Ausweg aus der seit 18 Monaten schwelenden Krise zwischen Konfessionsgruppen und Parteien ermöglichen kann.

Die Hauptstadt, in der Mitte Mai bei Kämpfen zwischen Schiiten und Sunniten noch 65 Menschen getötet worden waren, war am Sonntag über und über mit libanesischen Flaggen geschmückt.

Auch Fotos von Suleiman hingen an den Gebäuden. Während des Krieges zwischen der schiitischen Hisbollah und Israel im Sommer des Jahres 2006 sorgte der neue Präsident als Armeekommandeur des Libanons dafür, dass die Armee nicht in das Kampfgeschehen hineingezogen wurde.

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