Michael Bertrams: Der Sperrige

Michael Bertrams ist der höchste Richter Nordrhein-Westfalens. Als Präsident des Landesverfassungsgerichts in Münster versetzt er seit Jahren die Mächtigen in Düsseldorf in Angst und Schrecken. Mittwoch ist es mal wieder so weit.

Dann wird Bertrams über die Klage gegen die Vorverlegung der Kommunalwahl entscheiden. Auch in der Staatskanzlei gehen die Juristen mittlerweile davon aus, dass die Landesregierung mal wieder verliert, weil Bertrams Verstöße gegen die Verfassung entdeckt hat. So war es 1999, als er die Fünf-Prozent-Hürde bei Landtagswahlen kippte, oder bei den diversen Malen, als er die Landesetats sowohl von Rot-Grün (bis 2005) und Schwarz-Gelb als verfassungswidrig geißelte oder wie damals, als er Wolfgang Clement die Zusammenlegung von Innen- und Justizministerium verbot.

Bertrams (61), Vater von drei Kindern wuchs in Schleiden auf. Sein Vater Paul-Gerhard Bertrams war Meisterschüler beim Künstler Otto Pankok. Der Sohn wurde musisch erzogen, spielt Bratsche und Geige - auch vor dem legendären Josef Kardinal Frings. 1994 wurde er Präsident des Verfassungsgerichtshofs - mit 46 Jahren der jüngste Jurist auf diesem Posten.

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