Mexiko erhebt Strafsteuer auf Fast Food

Mexiko erhebt ab 2014 eine Strafsteuer auf Fast Food. Damit will das Land seiner „Übergewichtsepidemie“ beikommen.

Mexiko-Stadt. Mit einer Strafsteuer auf Fast Food will Mexiko künftig der Fettsucht im Land begegnen. Auf Lebensmittel mit mehr als 275 Kalorien je 100 Gramm wird ab Anfang kommenden Jahres eine Steuer von acht Prozent erhoben.

Der Kongress verabschiedete jetzt eine entsprechende Steuerreform. Mexiko leide an einer „echten Übergewichtsepidemie“, sagte Präsident Enrique Peña Nieto.

Schlechte Ernährung und mangelnde Bewegung haben dazu geführt, dass es mittlerweile in Mexiko prozentual mehr Übergewichtige gibt als in den USA. 70 Prozent der Erwachsenen sowie 30 Prozent der Kinder gelten als zu schwer.

Als krankhaft übergewichtig stuft die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 30 Prozent der erwachsenen Mexikaner ein. Fast jeder Zehnte leidet an Diabetes.

In Mexiko war im Vorfeld der Abstimmung eine heftige Debatte um die Besteuerung von Softdrinks entbrannt. Mit einem wöchentlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund drei Litern liegen die Mexikaner beim Konsum von Softdrinks im weltweiten Ranking weit vorn. In Mexiko-Stadt trinkt kaum jemand Leitungswasser. Trinkwasser wird abgefüllt verkauft, und viele bevorzugen gezuckerte Getränke.

Nicht nur in Mexiko werden Fast Food und Co. mit Steuern belegt, in Peru ist Werbung dafür untersagt. In Ungarn gibt es seit 2011 eine Sonderabgabe auf ungesunde Fertigprodukte, eine sogenannte „Chipssteuer“. dpa

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