"Love Express" Menschliches Versagen - Ursache für Kirmesunfall geklärt

Vier Menschen wurden bei einem Kirmes-Unfall in Oberhausen schwer verletzt. Ursache war der falsche Aufbau des Fahrgeschäfts. Bolzen waren nicht durch Splinte gesichert. Jetzt ermittelt die Polizei, wer für den Aufbau verantwortlich ist.

Das stillgelegte Fahrgeschäft "Love Express" am Montag.

Das stillgelegte Fahrgeschäft "Love Express" am Montag.

Foto: Roland Weihrauch

Oberhausen (dpa). Menschliches Versagen ist der Grund für den schweren Unfall auf einem Kirmes-Karussell in Oberhausen. Die Ermittlungen von Polizei und externen Sachverständigen haben ergeben, dass das Fahrgeschäft nicht ordnungsgemäß aufgebaut worden war. Bolzen am Karussell seien nicht durch die nötigen Splinte - das sind stiftähnliche Sicherungselemente für Maschinen und Fahrzeuge - gesichert gewesen, teilte die Polizei mit. Durch die Vibration während des Betriebs hätten sich erst die Bolzen, dann Eisenverstrebungen gelöst und vier Menschen schwer verletzt.

Derzeit ermittelt die Polizei, wer für den Aufbau und die fehlerhafte Sicherung des Karussells verantwortlich ist. Dazu sei noch eine Vielzahl an Vernehmungen nötig, sagte ein Sprecher.

Bis 21.30 Uhr waren am Samstag noch Hunderte Kirmesbesucher mit dem „Love Express“ gefahren und hatten sich im Kreis herumschleudern lassen. Doch dann lösten sich bei der rasanten Fahrt die Teile und schleuderten auf mehrere Fahrgäste. Drei Frauen und ein Mann im Alter von 19 bis 44 Jahren kamen ins Krankenhaus. Bei ihnen diagnostizierten die Ärzte unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma, einen gebrochenen Kiefer und eine gebrochene Schulter.

Während die Polizei den Platz rund um den „Love Express“ weiträumig abriegelte, ging der Jahrmarkt, der sich auf mehrere Straßen im Stadtteil Sterkrade erstreckt, weiter. Allerdings habe es keine Musik und keine lauten Ansagen mehr gegeben, sagte ein Stadtsprecher.

Am Montagmorgen war der „Love Express“ mit einer roten Kordel abgesperrt und blieb damit am letzten Kirmestag geschlossen.

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