Mehr Wohnungseinbrüche in Deutschland

Berlin (dpa) - Weniger Straftaten insgesamt - aber deutlich mehr Wohnungseinbrüche: Das geht nach Angaben der „Welt“ aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2010 hervor, die Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) an diesem Freitag in Berlin offiziell vorstellt.

Demnach ist die Zahl aller erfassten Straftaten in Deutschland erneut gesunken - und zwar um zwei Prozent auf rund 5,9 Millionen. Jedoch stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche um 6,6 Prozent auf 123 000. Hier lag die Aufklärungsquote bei knapp 16 Prozent.

Prozentual den höchsten Zuwachs bei den Einbrüchen verzeichnete nach Angaben der Zeitung Sachsen mit 21,2 Prozent. „Den absoluten Schwerpunkt bildet die Stadt Leipzig. Fast die Hälfte aller in Sachsen registrierten Wohnungseinbrüche wurden dort verübt“, sagte Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) dem Blatt. Daneben gab es die höchsten Zuwachsraten in Hessen (plus 16,3 Prozent), Schleswig-Holstein (plus 13,7) und Brandenburg (plus 11,7 Prozent).

Die meisten Wohnungseinbrüche, nämlich 44 769 Stück, verzeichnete das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen. Hier betrug die Zunahme 8,9 Prozent. Bremen zählte zwar nur 2877 Einbrüche, und es gab dort mit 15,4 Prozent den höchsten Rückgang. Jedoch liegt Bremen bezogen auf die Zahl der Einbrüche je Einwohner an der Spitze. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Wohnungseinbruches zu werden, liege dort zwölf Mal höher als beim Länderprimus Bayern.

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) sagte der Zeitung: „Dass die Stadtstaaten im Vergleich zu den Flächenstaaten schlecht abschneiden, ist keine Überraschung.“ Mäurer empfahl den Bürgern, Wertgegenstände mit „künstlicher DNA“, einer Markierungsflüssigkeit, zu schützen. „Wenn Bürger das auch nach außen kenntlich machen, gehen die Einbrüche spürbar zurück“, sagte er.

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