Matthias Steiner: Gold für Susann?

Der Superschwergewichtler will für seine Freundin Gold holen.

Matthias Steiner will am Dienstag in Peking der stärkste Mann der Welt werden. Der gebürtige Wiener ist nach seinem siebten Platz in Athen 2004 der Liebe wegen nach Deutschland gezogen. Anfang dieses Jahres hat er die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten und heute ab 13 Uhr (MESZ) nur ein Ziel: als erster deutscher Superschwergewichtler der Geschichte olympisches Zweikampf-Gold im Gewichtheben zu gewinnen - und damit dem schweren Schicksal, das er trägt, etwas Positives entgegenzusetzen.

"Wenn ich in Peking auf die Bühne komme, denke ich an Susann. Ihr Bild habe ich immer im Kopf", sagt der 145-kg-Recke, dessen Ehefrau und große Liebe vor einem Jahr bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Die totale Fokussierung auf Olympiagold ist seit Susanns Tod für den fast 26-Jährigen eine Art Therapie. "Mittlerweile kann ich mit der Situation umgehen", sagt er. Die Albträume werden seltener: "In Österreich würde man sagen, ich habe mir eine Wurschtigkeit zugelegt. Das Wertvollste habe ich sowieso verloren. Da ist eine Wut in mir, und die macht mich sicher nicht schwächer." Heute gilt es, die Daumen zu drücken. Für das vielleicht emotionalste Gold der Spiele. sid/kup

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