Mathias Rust hat ausgesorgt
Der Kreml-Flieger sieht sich als Friedensaktivist und lebt nach zwei gescheiterten Ehen als Geschäftsmann in Estland.
Berlin. Mathias Rust findet seine Aktion immer noch gut. 22 Jahre nach seiner spektakulären Landung in Moskau hat der 41-Jährige seine Cessna im Berliner Technikmuseum besucht. "Es ist, als ob man eine alte Liebe wieder trifft, die man verloren geglaubt hatte," sagte er der "Bild am Sonntag". Das Museum hatte die geschichts-trächtige Maschine kürzlich von einem japanischen Sportclub erworben, bei dem sie mehrere Jahre unter freiem Himmel gestanden hatte.
Rust lebt mittlerweile als Geschäftsmann in Estland. Der Mann, der eine Banklehre abgebrochen hat, ist nach eigenen Angaben heute bestens situiert: "Für meinen Lebensunterhalt muss ich nicht mehr arbeiten." Er veranstalte Boot- und Autorennen, sei an Maschinenbaufirmen beteiligt. Zurzeit schreibe er an seinen Memoiren, die zum 25.Jahrestag seines Fluges 2012 erscheinen sollen.
Er pendelt nach eigenen Angaben zwischen seiner neuen Heimat, dem Wohnort seiner Eltern bei Hamburg und der Karibik. Dort habe er eine lukrative Einnahmequelle entdeckt: Pokern. "Auf einer Jacht habe ich mal an nur fünf Abenden 750 000 Euro gewonnen."