Mailänder Modewoche: Stil für ganze Kerle

Mailand (dpa) - Der Mann steigt in den Boxring. Das Bild eines modernen Gladiators hatte Donatella Versace vor Augen, als sie ihre neue Kollektion für Frühjahr/Sommer 2013 entwarf. Was die Mailänder Designerin am Samstagabend anlässlich der bis Dienstag laufenden Defilees der Milano Moda Uomo auf dem Laufsteig zeigte, ist eine Mode für ganze Kerle.

Seidene Boxermäntel dekoriert mit dem breiten Gürtel des Champions läuteten das Thema der Versace-Show ein. Es folgten Anzüge in V-Silhouette, glänzend schimmernde Blouson-Kombinationen und viele ärmellose Sakkos. Dazu gibt es üppige Drucke auf Hosen oder den verlängerten Shirts. Das Sport-Thema wird weiter interpretiert in Anzügen mit aufgesetzten Taschen, Westen oder Seidenparkas. Betont maskulin sind die Accessoires wie der als Halfter gebundene Gürtel oder die Gladiatoren-Sandalen.

Viel Glanz war auch bei Burberry Prorsum zu sehen. Hier dominierten metallische Lackoberflächen in kräftigen Farben, oft dargeboten im Kontrast zu klassischen Kleidungstücken wie etwa einer Bundfaltenhose. Christopher Bailey, der Designer des britischen Labels, zeigte am Samstag zudem viele voluminöse Blousons mit einem breiten Bündchen, sehr lang geschnittene, über der Hose getragene Kurzarmhemden sowie gemusterte Taschen.

Sizilien ist der Markenkern von Dolce & Gabbana. Im kommenden Frühjahr/Sommer prägt dieses Thema die gesamte Kollektion des Mailänder Designerduos. Es gibt figurativ bedruckte Seidenhemden oder Hosen mit sizilianischen Postkartenmotiven. Zur Bundfaltenhose trägt der Mann ein Seidensakko und ein Hemd mit offenem Kragen. Dolce & Gabbana verzichteten bei ihrem Defilee am Samstag auf professionelle Models und ließen ihre Mode stattdessen von ganz normalen Männern vorführen.

Bottega Veneta stellte am Sonntag ein Oberteil in den Mittelpunkt, das viele kulturelle und stilistische Referenzen hat. Mit Schlitz am runden Hals, dort zuweilen mit einer Schnürung versehen interpretierte Tomas Maier, der deutsche Designer des italienischen Labels, dieses Shirt in vielen Variationen. Mal ist es ein Pullover, dann wieder eine Tunika. Um diese Elemente baut sich eine Mode mit Lagenoptiken und Ton-in-Ton-Harmonien auf. Spektakulär sind die Anzüge: ein Meer von Blumen, gedimmt mit einem weißen Überstrich.

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