Männer genießen endlich Beinfreiheit

2012 ist die kurze Hose kein Tabu mehr — auch in Kombination mit einem Sakko.

Berlin. Man schließe die Augen und stelle ihn sich vor: Ein blasser Bauch blitzt unterm T-Shirt hervor, dünne Beinchen in labbrigen Shorts, die Füße stecken in Badelatschen. Das Stereotyp des deutschen Sommerurlaubers ist der Albtraum jedes Modedesigners. Männer mit Sinn für Mode mussten deshalb immer schwitzen, sobald das Thermometer stieg. Shorts waren modisches Sperrgebiet — Kleidung für die Kleinen.

„Kinder konnten kurze Hosen tragen. Mit dem Übergang ins Erwachsenenalter änderte sich das. Die lange Hose war früher immer auch ein Ausdruck von Erwachsensein. Das war geradezu eine Ehre“, erklärt Stilberater Bernhard Roetzel. Und doch ist 2012 vieles anders.

Oben das Sakko zusammen mit T-Shirt oder Hemd und Krawatte, unten kurzes Bein. Was zunächst eher ungewöhnlich klingt, ist in den Modemetropolen längst angekommen — s.Oliver zeigt etwa eine Kombination mit schickem Streifenhemd, dunklem Sakko und nacktem Bein ab dem Knie, Manuel Ritz eine Kombi von Streifensakko und karierter Kurzhose. Der Look erinnere an Schul- und Militäruniformen, erklärt Roetzel.

Wer es besonders elegant mag, greift zur Bermuda: Diese kurze Hose ist so etwas wie der elegante Klassiker unter den Shorts und wird auf den Shows in Mailand und New York vor allem in edlen Outfits kombiniert — etwa zusammen mit Hemd, Krawatte und Sakko. Die Designer-Shorts haben hier kaum etwas mit den legeren Surfershorts der Strände zu tun, sondern erinnern eher an gekürzte Anzughosen.

Kombinieren lassen sich die kurzen Hosen besonders gut mit einem anderen Trend des Sommers: dem bedruckten Hemd im Stil der 50er Jahre. Etwa im Hawaii-Look oder mit blumigen Paisley-Mustern.

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