Louis van Gaal: Das Feierbiest

Louis van Gaal ist ein selbsternanntes Feierbiest. So bezeichnete sich der Trainer des FC Bayern nach dem 99,9-Prozent-Titelgewinn in der Fußball-Bundesliga und schmiss die Maske damit endgültig fort, die der Niederländer so lange vor sich hertrug.

Die Unnahbarkeit bedeutete, Strenge und Sturheit demonstrierte.

Wenig davon ist geblieben. Seit van Gaal den Erfolg nach München gebracht hat, ist er aufgetaut, manchmal herzlich, oft sogar komisch. Dennis Bergkamp, einst ein vorzüglicher Stürmer aus van Gaals Heimatland, sagte unlängst: "Van Gaal reichen elf Roboter."

Man konnte es als Kritik an seiner Menschenführung auffassen, es war aber auch ein gutes Stück Respektbekundung für das taktische Geschick des Trainers. Jeder Spieler hat bei ihm eine Aufgabe. Das Feld ist aufgeteilt in Zonen, jeder Spieler ist für eine Zone zuständig.

Der Ball zirkuliert durch die eigenen Reihen, Ballsicherheit zuerst, dann der Vorstoß - Tore, und Titel folgen. Er ist Meister in den Niederlanden geworden, in Spanien, jetzt in Deutschland. Und er steht unmittelbar vor zwei weiteren Endspielen, im DFB-Pokal und der Champions-League. München wird das Feierbiest erst richtig kennenlernen.

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