Lothar de Maizière: Merkels Ex-Chef

Lothar de Maizière, erster frei gewählter und zugleich letzter Ministerpräsident der ehemaligen DDR, ist sich treu geblieben und sagt unverblümt seine Meinung. "Die Deutschen laufen lieber im Büßergewand umher, als stolz auf Erreichtes zu sein", sagt de Maizière, der heute 70 Jahre alt wird.

Es sei wunderbar, seine Meinung sagen zu können, findet der Anwalt und Musiker. Jetzt plant er ein Buch über die Zeit nach der Maueröffnung, über die Zeit, in der er die Ostdeutschen zur deutschen Einheit führte.

Aus der ersten freien Volkskammerwahl vom 18. März 1990 ging die Ost-CDU überraschend als stärkste Kraft hervor, wenig später wurde de Maizière, seit 1956 Mitglied der ostdeutschen Christdemokraten, zum DDR-Ministerpräsidenten gewählt. DeMaizière hatte Musik im Fach Viola studiert und spielte Bratsche in Orchestern, bis er den Beruf aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.

Nach einem Jura-Fernstudium wurde er Anwalt. Aber in seiner Freizeit musiziert er noch heute. Zum Geburtstagsempfang wird auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet. Sie war 1990 stellvertretende Pressesprecherin des DDR-Ministerpräsidenten deMaizière.

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