Video geht viral Wie eine obdachlose Frau hunderttausende Menschen mit ihrer Stimme berührt

Los Angeles · Das Video mit der Gesangseinlage einer obdachlosen Frau in Los Angeles begeistert die Netzgemeinde. Aufgenommen hat es ein Beamter vom Los Angeles Police Department in einer U-Bahn-Station. Er teilt den Film auf Twitter. Seitdem geht das Video viral.

 Die unbekannte Sängerin in der U-Bahn-Station singt die Arie „O mio babbino caro“.

Die unbekannte Sängerin in der U-Bahn-Station singt die Arie „O mio babbino caro“.

Foto: Screenshot/Twitter/LAPD

Glasklar ertönt die Stimme der Frau in dem Film. Sie singt wie ein Opernprofi die Arie „O mio babbino caro“ aus der Oper Gianni Schicchi von Giacomo Puccini. Ihre Bühne ist die U-Bahn-Station der Purple Line in Koreatown in Los Angeles, ihr Publikum ein Beamter vom Los Angeles Police Department.

Dieser muss so berührt gewesen sein von der Gesangseinlage, dass er vergangenen Donnerstag ein Video der Darbietung auf Twitter teilte mit den Worten: „4 Millionen Menschen nennen LA ihr zuhause. 4 Millionen Stimmen ... manchmal muss man innehalten und nur einer der Stimmen lauschen, um etwas Wunderschönes zu hören.“

Einige Kommentatoren hielten das Video für ein Fake, doch andere Nutzer kannten die Frau sogar mit Vornamen und bestätigten die Echtheit des Videos. Emily lebt tatsächlich auf den Straßen von Los Angeles. Die Reporter Jonathan Gonzalez und Shahan Ahmed von NBC4 machten sich auf die Suche nach der unbekannten Sängerin und spürten sie auf.

Nie eine Musikschule besucht

Nach ihren Recherchen ist die Unbekannte mit der schönen Stimme eine Frau mit Namen Emily Zamourka. Aufgewachsen ist sie in Russland. Ihr Traum war es, Sängerin zu werden.

Durch eine Krankheit sei sie obdachlos geworden, berichten die Reporter. Sie schlafe dort, wo sie einen Platz finde. Ihren Unterhalt verdiente sich Zamourka mit Geigenspiel. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit der blonden Frau. Ihr 10.000 Dollar-Instrument wurde gestohlen, nun würde sie mit dem Instrument Musik machen, das man ihr nicht nehmen könne - ihre Stimme. Eine Musikschule hat die Russin nie besucht und auch keine Gesangsausbildung genossen. In der U-Bahn singt sie, weil es so toll klingt.

Das Video, dass der Polizeibeamte von ihr gemacht hat, wurde inzwischen fast zehntausend Mal geteilt und fast 290.000 Mal angeschaut. Inzwischen haben auch die Medien über Zamourka berichtet, doch die hatte keine Ahnung dass ihr Gesang schon so viele Menschen begeistert hat, bis Freunde ihr davon erzählten. Das machte die Russin fast sprachlos.

Vielleicht nimmt der Lebensweg von Zamourka nun eine andere Richtung. Sie würde auf jeden Fall ein Angebot, auf einer richtigen Bühne zu singen, nicht ablehnen, schreiben die Reportern.

(dw)
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