LKW-Stellplätze: „Nutzt die freien Industriegebiete“

Speditionsverband fordert von den Kommunen Freigabe der Flächen, damit Lkw-Fahrer dort parken können.

LKW-Stellplätze: „Nutzt die freien Industriegebiete“
Foto: dpa

Düsseldorf. Sei es auf Brachen, am Straßenrand oder in engen Stichstraßen — in vielen Städten und Industriegebieten ist es das gleiche Bild: Wo das Parken für Lastwagen nicht ausdrücklich verboten ist, stehen die Brummis, weil ihre Fahrer die Ruhezeiten einhalten müssen. Das sorgt nicht nur für Parkplatzmangel und Verkehrsbehinderungen, mancher Fahrer hinterlässt auch seinen Müll bei der Abfahrt.

Zwar haben die meisten Städte großflächige Parkverbote für Lkw verhängt, doch angesichts völlig überfüllter Autobahn-Rastplätze haben die meisten Fahrer gar keine andere Wahl, als sich dort einen freien Fleck zu suchen, soll nicht im Fahrtenschreiber vermerkt werden, dass sie ihre Lenkzeit überschritten haben. Das gilt vor allem für Fahrer aus Osteuropa, die es sich nicht leisten können, auf Autohöfe zu fahren, die eine Stellgebühr nehmen, weil sie sanitäre Einrichtungen zur Verfügung stellen.

Der Verband Spedition & Logistik Nordrhein-Westfalen (VSL) fordert deshalb neben dem Ausbau von Stellmöglichkeiten auch eine Freigabe der Industriegebiete für rastende Fernfahrer: „Vor allem am Wochenende ist dort doch genug Platz, und die Fahrer müssen sich nicht irgendwo hinstellen, wo sie Verkehr oder Anwohner stören“, sagt der Krefelder VSL-Vorstandschef Wolfgang Stromps.

Auch die Straße vor seinem Betrieb sei regelmäßig mit den Gespannen von Rumänen, Polen und Moldawiern verstopft, weil andernorts Parkverbote gelten. „Man müsste zudem mehrsprachige Leitfäden bereitstellen, damit die Fahrer das Platzangebot auch gezielt nutzen können“, so Stromps. Man müsse den Transitverkehr besser ansprechen, um das Problem in der Region zu entschärfen.

Vor allem in den Stoßzeiten werden die stehenden Lkw zum Problem, denn wenn der Berufsverkehr sich langsam über die Strecken wälzt, nutzen viele Fahrer diese Phase lieber zur Rast, da sie angesichts der Automassen ohnehin nicht frei durchfahren können.

Die Entscheidung, wo und wie durch neue Freiflächen die Lage entspannt werden kann, liegt allerdings letztlich bei jeder einzelnen Kommune. Bis auf Bitten könne das Land dabei nichts tun, heißt es dazu aus dem Düsseldorfer Verkehrsministerium. Eine konzertierte Aktion, die schnell für eine Übergangslösung sorgt, ist also nicht in Sicht.

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