Leon Panetta: Der Aufräumer

Leon Panetta hat sich in den vergangenen Jahren als scharfer Kritiker der CIA hervorgetan. Nun soll der ehemalige demokratische Abgeordnete an die Spitze des Geheimdienstes treten. Eine Personalentscheidung Barack Obamas, die viele verblüffte.

Der 70-jährige Panetta wird als absoluter Außenseiter den Chefposten in der CIA-Zentrale einnehmen - und dort auf eine Menge Skepsis stoßen. Die Personalie lässt nur eine Deutung zu: Obama will den Geheimdienst offenbar umkrempeln. Die CIA hat sich nicht von dem Imageverlust erholt, den sie durch Fehler im Vorfeld des 11.September und ihre Falschinformationen über das irakische Waffenarsenal erlitt. Als weiterer Schandfleck kam das Eingeständnis hinzu, dass bei Verhören eine "Waterboarding" genannte Foltermethode angewendet wurde.

Panetta fehlt es zwar an CIA-Erfahrung, mit den Anforderungen des politischen Geschäfts kennt er sich jedoch aus. 16 Jahre saß er im Repräsentantenhaus. Von 1994 bis 1997 diente er als Stabschef unter Bill Clinton. In der Folter-Debatte bezog er klar Stellung: "Wir dürfen unter keinen Umständen Folter anwenden", schrieb er in der "Washington Monthly".

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