Lady Gaga startet Welttournee in Südkorea

Seoul (dpa) - Mit einer sorgfältig choreographierten Bühnenshow hat Lady Gaga in Südkorea vor Zehntausenden Fans ihre Welttournee gestartet. Die amerikanische Popsängerin bot etwa 45 000 Zuschauern im Olympiastadion in Seoul einen Auftritt mit vielen Kostümwechseln und zahlreichen Hits.

Für Minderjährige war der Zutritt bei dem Konzert am Freitagabend behördlich verboten. Christliche Gruppen hatten vergeblich eine Absage des Konzerts gefordert. Im Rahmen ihrer „The Born This Way Ball“-Tour kommt Lady Gaga auch nach Deutschland: nach Köln (4. und 5.9.) und Hannover (24.9.). Auftritte in Wien (18.8.) und Zürich (26. und 27.9.) sind ebenfalls geplant.

Im Mittelpunkt des nicht ganz zweistündigen Auftaktkonzerts in Seoul standen die Stücke von Lady Gagas jüngstem Album „Born This Way“. Die 26-jährige New Yorkerin wurde auf der Bühne von einer Band und mehr als einem Dutzend Tänzer und Tänzerinnen unterstützt.

Die Show, die Elemente einer Fantasy-Geschichte enthielt, war als „Elektro-Metal-Pop-Oper“ angekündigt - Titel: „Die Geschichte über Geburt und Tod von Lady Gagas Königreich des Ruhms“ (The Tale Of The Birth And Death Of Lady Gaga's Kingdom Of Fame). Als Bühnenbild gab es eine mehrstöckige Burg, die in der Mitte aufklappbar war. Immer wieder tauchte die Sängerin aus der Burg auf oder gab dort auf der „Burgmauer“ Tanzeinlagen.

Ob mit hautengen Kostümen, deftigen Sprüchen oder erotischen Posen: ihrem Ruf als Exzentrikern wurde Lady Gaga immer wieder gerecht. Auf Proteste und Kritik konservativer Gruppen und christlicher Organisationen reagierte die Sängerin auf ihre Weise. „Ich habe gehört, dass eure Regierung den Eintritt von unter 18-Jährigen verboten hat“, rief sie. Sie wolle dafür sorgen, dass die Show entsprechend laufen werde.

Als sie dem Publikum die Frage stellte, ob es eine gute Zeit verlebe, antwortete sie gleich selber: „Falls nicht, ist mir das egal.“ In Anspielung an die Kritik an ihr fragte sie gleich danach: „Do you also give a fuck, Korea?“ (Ist euch das auch total egal, Korea?).

Vor dem Eintritt mussten sich die Zuschauer strengen Alterskontrollen unterziehen. Lady Gagas Lied „Just Dance“ über Nachtclubs sei von der Kontrollbehörde als schädlich für Minderjährige eingestuft worden. Viele Kommentatoren kritisierten das Verbot. Auch beim Konzertsponsor Hyundai Card hatte man sich von der Entscheidung überrascht gezeigt.

Christliche Gruppen hatten die Absage des Konzerts gefordert, weil Lady Gaga nach ihrer Meinung „unangemessenes Verhalten“ fördere, wozu sie Homosexualität zählen. Eine Gruppe, die sich selbst „Bürger-Netzwerk gegen das Lady-Gaga-Konzert“ nannte, erklärte, Gagas Auftritte seien „zu homosexuell und pornografisch“. Vor dem Konzert gab es dann am Freitag am Stadion aber nur vereinzelt Proteste.

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