La Niña schuld an Regenfluten über Australien

Offenbach (dpa) - La Niña ist schuld an den Regenfluten über Australien. Das Klimaphänomen, das alle drei bis fünf Jahre im Pazifik auftritt, sei diesmal besonders intensiv, sagte Gudrun Rosenhagen vom Maritimen Monitoring Center des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Freitag laut Mitteilung.

„Die aktuelle La Niña-Situation ist ungewöhnlich stark ausgeprägt. Sie wirkt sich voraussichtlich noch bis in den australischen Herbst aus - also mindestens bis März.“ Zuletzt habe es 1998 ein ähnlich starkes La Niña-Ereignis gegeben.

Bei La Niña erwärmt sich im Westpazifik die Meeresoberfläche stark, gleichzeitig kühlt sich das Wasser im Ostpazifik vor der südamerikanischen Küste ab. Die Folge sind heftige Ost-Passatwinde über dem indonesischen Archipel. Aufsteigende heiße Luft sorgt dort für intensive Niederschläge und schwere Gewitter.

In der seit Tagen überfluteten australischen Küstenstadt Rockhampton fielen nach DWD-Angaben seit Dezember rund 520 Liter Regen pro Quadratmeter, viermal so viel wie sonst üblich. 160 Kilometer südöstlich davon, an der Station Makowata, seien sogar 820 Liter pro Quadratmeter gemessen worden - das ist mehr als das gesamte Jahressoll in manchen Regionen Deutschlands.

Die bisher stärkste La Niña-Phase dauerte nach DWD-Angaben von 1973 bis 1976. Fast 34 Monate Dauerregen wurden damals nur von wenigen Monaten Trockenheit unterbrochen. 1974 war das nasseste jemals registrierte Jahr in Australien gewesen. Damals waren weite Teile der auch jetzt betroffenen Regionen überflutet, Krankheiten breiteten sich aus.

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