Kurzer Prozess für Trittbrettfahrer nach Amokdrohung

Berlin/Halberstadt (dpa) - Kurzer Prozess für Trittbrettfahrer nach einer Amokdrohung: Einen Tag nach dem Blutbad in Winnenden mit 16 Toten hat das Amtsgericht Halberstadt (Sachsen-Anhalt) einen 22- Jährigen zu fünf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Der junge Mann drohte am Donnerstag per Notruf einen Amoklauf an seiner Berufsschule an, um wegen des Polizeieinsatzes schulfrei zu bekommen. Nur sieben Stunden später fand er sich auf der Anklagebank wieder, weil die Polizei den Anrufer schnell ermittelte und die Justiz sich zu einem beschleunigten Verfahren entschloss.

Das Amtsgericht verurteilte den 22-Jährigen unter anderem wegen Vortäuschens einer Straftat und Missbrauchs des Notrufs, wie ein Sprecher mitteilte. Das Urteil ist rechtskräftig.

Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten verurteilte am selben Tag einen 21-Jährigen, der vor einem Jahr im Internet mit einem Amoklauf an seiner früheren Schule gedroht hatte. Der junge Mann muss nun für eine Woche in den Jugendarrest.

In der Gerichtsverhandlung sprach er von einem dummen Scherz, mit dem er sich bei Internet-Bekannten habe profilieren wollten. Das Gericht verwies in der Urteilsbegründung darauf, dass mit solchen Drohungen auf einer Internetseite für Schüler nicht zu scherzen sei. Sie verbreiteten Angst und Schrecken.

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