Kritik an Werbung für die Bundeswehr an Realschule
Grüne sehen Realschul-Veranstaltung als Verstoß gegen Kooperationsvertrag mit NRW.
Düsseldorf. Auf ihrer Internetseite berichtet die Realschule am Bohlgarten in Schwerte schon seit Wochen über einen Besuch der Bundeswehr. Am 12. September habe Herr H. die 9. und 10. Klassen „über die vielfältigen Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr“ informiert. Für die Grünen war dieser Besuch Anlass für eine kleine Anfrage. Jetzt liegt die Antwort der Landesregierung vor.
Nach Ansicht der Grünen verstößt die Veranstaltung gegen die Kooperationsvereinbarung zwischen Bundeswehr und dem Land NRW. In der 2012 novellierten Vereinbarung heißt es: „Jugendoffiziere dürfen nicht für Tätigkeiten innerhalb der Bundeswehr werben.“ Auch wird auf den Beutelsbacher Konsens verwiesen. Er legte vor über 40 Jahren die Grundsätze politischer Bildung fest und enthält ein Überwältigungsverbot, wonach es nicht erlaubt ist, Schüler in Meinungsfragen zu überrumpeln.
Schon im Februar 2014 hatte sich der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes besorgt darüber gezeigt, dass manche Werbekampagnen der Bundeswehr speziell auf Kinder ausgerichtet sind und zum Teil im Schulkontext erfolgen. Der Ausschuss empfahl damals, alle Formen von Werbekampagnen für die deutsche Armee bei Kindern zu verbieten. Neuntklässler sind in der Regel 14 bis 15 Jahre alt.