Krieg in Ukraine Ukrainische Streitkräfte ziehen sich aus Cherson zurück

Update · Die ukrainischen Streitkräfte haben offenbar Cherson im Süden der Ukraine aufgegeben. Russland verstärkte im Laufe des Tages die Angriffe trotz der angekündigten Verhandlungen am Donnerstagnachmittag. Die Entwicklungen im Überblick.

 Die ukrainische Armee hat offenbar Cherson im Süden des Landes aufgegeben.

Die ukrainische Armee hat offenbar Cherson im Süden des Landes aufgegeben.

Foto: dpa/Diego Herrera

03.03., 13.34: In Cherson ist die Lage unklar

Im Krieg in der Ukraine ist die genaue Situation in der südlichen Gebietshauptstadt Cherson unklar. Die ukrainische Armee hat die Stadt offenbar aufgegeben. „Wir haben in der Stadt keine Streitkräfte der Ukraine, nur friedliche Bewohner, die hier leben wollen!“, schrieb Bürgermeister Ihor Kolychajew in der Nacht zum Donnerstag. Russische Soldaten seien in der Stadtverwaltung gewesen, es wehe aber weiter die ukrainische Flagge über dem Gebäude. Die Stadtverwaltung werde weiter alles dafür tun, um die lebenswichtigen Funktionen für die knapp 300 000 Einwohner zu gewährleisten. Von Kämpfen um die Stadt war in den Lageberichten der ukrainischen Armee keine Rede mehr.

03.03., 12.03: Russland rechnet mit Verhandlungen am Donnerstagnachmittag

Russland rechnet nach eigenen Angaben mit dem Beginn weiterer Gespräche mit der Ukraine noch an diesem Donnerstagnachmittag. „Ich denke, dass die Verhandlungen um 15.00 Uhr (13.00 Uhr MEZ) beginnen“, sagte der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, am Mittag der Agentur Interfax zufolge. „Die Verhandlungen werden stattfinden, wir sind in Kontakt mit der ukrainischen Seite.“ Beide Seiten wollen sich im Westen von Belarus treffen.

Auch der Kreml in Moskau bestätigte die Verhandlungsbereitschaft Russlands. Die Delegation warte noch, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die ukrainische Seite habe es „offenbar aber nicht eilig“.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte: „Wir sind gesprächsbereit, aber wir werden unsere Operation fortsetzen.“ Die Sicherheit Russlands sei bedroht. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vor einer Woche den Angriff auf die Ukraine angeordnet.

Ursprünglich war mit der zweiten Runde der Gespräche zwischen beiden Seiten bereits am Mittwochabend gerechnet worden. Das erste Treffen am Montag war zunächst ohne greifbare Ergebnisse geblieben.

Ukrainische Führung fordert Schadenersatz für die Kriegsschäden

Vor neuen geplanten Verhandlungen mit Russland hat die ukrainische Führung Schadenersatz für die Kriegsschäden gefordert. „Ihr werdet uns alles ersetzen, was Ihr der Ukraine angetan habt. In vollem Umfang“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer am Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft. An Russland gerichtet, betonte Selenskyj: „Lernt die Wörter Reparationen und Kontributionen.“ Kiew plane, jedes Haus, jede Straße, jede Stadt wieder aufzubauen. Keiner der Toten werde vergessen.

Selenskyj sagte, die geplante internationale Legion solle eine Größe von 16 000 Kämpfern haben. Die ersten Freiwilligen aus dem Ausland seien bereits eingetroffen. „Sie kommen, um die Freiheit, das Leben zu verteidigen. Für uns, für uns alle“, sagte der Staatschef. Der 44-Jährige hat per Erlass allen freiwilligen Kämpfern aus dem Ausland eine visafreie Einreise garantiert.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine begann vor einer Woche. UN-Angaben zufolge wurden seitdem mehr als 140 Zivilisten getötet, die Ukraine spricht von mehr als 2000. Die russische Armee bezifferte die eigenen Verluste mit etwa 500 Toten. Die ukrainischen Streitkräfte machten bisher keine Angaben zu eigenen Verlusten.

03.03., 10.36 Uhr: Russische Friedensnobelpreisträger warnt vor Atomkrieg

Der russische Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow warnt vor der Gefahr eines Atomkriegs nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. „Das wäre natürlich ein Alptraum, aber ich schließe nicht aus, dass es irgendwann tatsächlich Versuchungen geben könnte, auf den nuklearen Knopf zu drücken“, sagte der regierungskritische Journalist nach den Worten einer Übersetzerin am Donnerstag in einer Anhörung des Europaparlaments. „Es gibt hier tatsächlich die Gefahr eines Nuklearkriegs.“

Er begründete diese Furcht mit Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Außenminister Sergej Lawrow. Dieser hatte am Mittwoch gesagt, der dritte Weltkrieg werde ein Atomkrieg sein. Auch im russischen Staatsfernsehen werde diese Drohung jetzt häufig genannt.

„Für mich ist das extrem beunruhigend“, sagte Muratow. Vor einigen Wochen hätte sich auch niemand vorstellen können, dass Russland die Ukraine attackieren würde. „Daran hat auch niemand geglaubt“, sagte Muratow. Der 60-Jährige führt die kremlkritische Zeitung „Nowaja Gaseta“. Er wurde 2021 mit dem Friedensnobelpreisträger ausgezeichnet.

03.03., 7.02 Uhr: Experten verurteilen Einsatz von Streumunition gegen ukrainische Bevölkerung

Experten für Konfliktforschung, Menschenrechte und Waffenkunde prangern den Einsatz von Streumunition gegen die ukrainische Bevölkerung an. Bei Angriffen dieser Art auf ukrainische Städte wurden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen in den vergangenen Tagen mehrere Menschen getötet, darunter auch Kinder. „Wir müssen uns auf schlimmes Leid einstellen“, sagte Simone Wisotzki von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung angesichts der russischen Artillerie, die weiter an die großen Städte heranrückt, der Deutschen Presse-Agentur.

Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die noch in der Luft über dem Ziel zerbersten und eine Vielzahl kleiner Sprengkörper freisetzen, die sogenannte Submunition. Diese Mini-Bomben, in etwa so groß wie eine Getränke- oder Spraydose, fallen dann in einem Umkreis von mehreren Dutzend Metern zu Boden. Sie können selbst leicht gepanzerte Fahrzeuge durchschlagen und nicht nur durch ihre Splitterwirkung Menschen in der Nähe tödlich verletzen. Streumunition kann vom Boden aus durch Raketenwerfer abgefeuert, aber auch von Flugzeugen als Bombe abgeworfen werden.

Experten, mit denen die Deutschen Presse-Agentur sprach, lassen kaum einen Zweifel daran, dass in den vergangenen Tagen Streumunition über Charkiw eingesetzt wurde. Die Stadt mit mehr als einer Million Einwohnern ist die zweitgrößte in der Ukraine. Fotos und Videos von Augenzeugen zeigen demnach nicht nur die Einschläge von Streumunition in Wohngebieten der Stadt, sondern auch Munitionsreste, die nicht explodierten.

Auf einem Video einer Überwachungskamera in Charkiw ist zu sehen, wie Streumunition inmitten eines Wohngebietes vor und auf ein mehrstöckiges Gebäude fällt. Die Mini-Bomben zerstören Autos, beschädigen das Gebäude und treffen möglicherweise auch Menschen, die am Rande des Videos zu sehen sind. „Es ist ein ziviles Gebiet, das hier bombardiert wird, und das ist ein Verstoß gegen das Humanitäre Völkerrecht, die Genfer Konventionen“, sagte Wisotzki der dpa nach Sichtung der Aufnahmen.

03.03., 6.52 Uhr: Schwere Angriffe auf mehrere Städte in der Ukraine:

In der Ukraine hat es in der Nacht zum Donnerstag russische Luftangriffe auf mehrere Städte gegeben. Behörden sprachen von Toten und Verletzten. Nach Zahlen der Vereinten Nationen sind inzwischen mehr als eine Million Menschen auf der Flucht.

Explosionen in Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es in der Nacht zu Donnerstag zu mehreren schweren Explosionen gekommen. Der Agentur Unian zufolge wurde Luftalarm ausgelöst. Die Bewohner seien aufgerufen worden, sofort Schutz zu suchen, hieß es. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren mächtige Detonationen zu sehen. Zunächst war unklar, ob es sich etwa um einen Luftangriff handelt und was die Ziele gewesen sein könnten.

Bereits zuvor war beim Einschlag eines Geschosses südlich des Hauptbahnhofs von Kiew mindestens ein Mensch verletzt worden. Ein Mann sei mit einer Schrapnellwunde am Bein ins Krankenhaus gebracht worden, teilten die örtlichen Behörden mit.

Ukrainische Medien berichteten zudem über Kämpfe in Vororten der Millionenstadt. Dabei soll ein russisches Flugzeug abgeschossen worden sein. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: „Der Feind versucht, in die Hauptstadt durchzubrechen.“

Acht Tote bei Luftangriff bei Charkiw

In der ostukrainischen Stadt Isjum bei Charkiw sind nach Angaben örtlicher Behörden bei einem Luftangriff acht Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Medien zufolge war bei der Attacke in der Nacht zu Donnerstag ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen worden. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

In der Großstadt Charkiw schlugen demnach zwei Raketen in ein Verwaltungsgebäude ein. Dabei soll auch die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale nicht näher beschriebene Schäden erlitten haben. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt.

Die Ukraine fordert Russland zu einer Feuerpause in den Regionen Charkiw und Sumy auf, um Zivilisten in Sicherheit bringen zu können.

In Korosten nördlich der Stadt Schytomyr starben nach Angaben der Verwaltung zwei Menschen bei einem Luftangriff auf einen großen Kontrollpunkt. Fünf Menschen wurden verletzt.

Ukraine bestätigt Einnahme von Hafenstadt Cherson

Die ukrainischen Behörden haben die Einnahme der Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine durch die russische Armee bestätigt. Regionalverwaltungschef Gennady Lakhuta schrieb in der Nacht zum Donnerstag im Mitteilungsdienst Telegram, russische "Besatzer" seien in allen Stadtteilen und "sehr gefährlich". Cherson ist die erste Großstadt, die Russland seit dem Einmarsch in die Ukraine vor einer Woche erobert hat. Die russische Armee hatte die Einnahme von Cherson bereits am Mittwochmorgen gemeldet.

Chersons Bürgermeister Igor Kolychajew schrieb in einer offensichtlichen Anspielung auf russische Soldaten auf Facebook, er habe ein Gespräch mit "bewaffneten Gästen" geführt. Dabei habe er "gezeigt, dass wir nicht aggressiv sind, an der Sicherung der Stadt arbeiten und versuchen, mit den Folgen der Invasion fertigzuwerden". Er hab den Russen "keine Versprechungen gemacht" und sie "aufgefordert, nicht auf Menschen zu schießen".

Kolychajew rief eine Ausgangssperre aus und verhängte Beschränkungen über den Fahrzeugverkehr. "Bis jetzt läuft alles gut. Die Flagge, die über uns weht, ist die ukrainische. Und damit das so bleibt, müssen diese Forderungen respektiert werden", schrieb er.

Der Bürgermeister der 290.000-Einwohner-Stadt berichtete von "enormen Schwierigkeiten, die Toten zu bergen und zu begraben" sowie bei der Versorgung mit Essen und Medikamenten.

Cherson liegt unweit der 2014 von Russland annektierten Krim-Halbinsel. Auch die Hafenstadt Berdjansk wurde bereits von russischen Truppen erobert, ein Angriff auf die Hafenstadt Mariupol läuft. "Heute war der schwierigste und grausamste Tag der sieben Tage des Krieges", sagte Mariupols Bürgermeister Wadim Boitschenko in einem auf Telegram veröffentlichten Video. "Heute wollen sie uns einfach alle vernichten". Auch Wohngebäude würden von der russischen Armee beschossen. Wichtige Infrastruktur sei beschädigt: "Wir sind wieder ohne Licht, ohne Wasser, ohne Heizung", schilderte er.

Hafenstadt Mariupol nach Luftangriffen ohne Energieversorgung

Die südukrainische Hafenstadt Mariupol mit rund 440 000 Einwohnern ist nach Angaben örtlicher Behörden nach Luftangriffen ohne Wasser, Heizung und Strom. Die Stadtwerke wollen versuchen, die kritische Infrastruktur wiederherzustellen, sagte Bürgermeister Wadym Bojtschenko der Agentur Unian zufolge. Mariupol liegt nahe der sogenannten Kontaktlinie zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischer Armee im Verwaltungsbezirk Donezk und hat strategisch große Bedeutung. Den Behörden zufolge wurden in Mariupol bei Luftangriffen mittlerweile mehr als 130 Menschen verletzt.

Luftangriff auch nördlich von Schytomyr

In Korosten nördlich der Stadt Schytomyr starben nach Angaben der Verwaltung zwei Menschen bei einem Luftangriff auf einen großen Kontrollpunkt. Fünf Menschen seien verletzt worden.

UN: Bereits eine Million Menschen aus Ukraine geflohen

Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen bereits eine Million Menschen aus dem angegriffenen Land geflohen. „Für viele weitere Millionen in der Ukraine ist es an der Zeit, dass die Waffen verstummen, damit lebensrettende humanitäre Hilfe geleistet werden kann“, schrieb der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, bei Twitter.

120 Kinder aus Waisenhaus in Odessa auf dem Weg nach Berlin

Nach der Evakuierung eines Waisenhauses im südukrainischen Odessa sind rund 120 Kinder - darunter ein sechs Tage altes Baby - auf der Flucht nach Berlin. Die Waisen hätten sich zusammen mit einem Dutzend Betreuern in fünf Bussen auf den Weg gemacht, sagte der Chefrabbiner von Odessa und der Südukraine, Abraham Wolff. Die Busse seien am Mittwoch in Chisinau, der Hauptstadt der Republik Moldau angekommen. In Odessa wird ein Angriff der russischen Armee befürchtet.

Selenskyj: Besetzer werden hier keinen Frieden haben

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt sich im Angesicht der russischen Invasion weiter kämpferisch. „Sie werden hier keinen Frieden haben, sie werden hier kein Essen haben, sie werden hier keine ruhige Minute haben“, sagte er in einer Videobotschaft. Besetzer würden von den Ukrainern nur eines bekommen: „Eine solch heftige Gegenwehr, dass sie sich für immer daran erinnern, dass wir das Unsere nicht hergeben.“ Selenskyj sprach von fast 9000 getöteten Russen. Täglich würden russische Soldaten gefangen genommen.

Weltstrafgericht ermittelt zu Kriegsverbrechen in Ukraine

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat offizielle Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der von Russland angegriffenen Ukraine eingeleitet. Das teilte Chefankläger Karim Khan mit. 39 Vertragsstaaten des IStGH hätten eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen, die die Ermittlungen ermöglichten.

Toyota setzt Produktion in St. Petersburg aus

Der japanische Autoriese Toyota stellt die Produktion in seinem Werk im russischen St. Petersburg bis auf weiteres ein. Als Begründung gab der Konzern Störungen der Lieferkette an. Toyota fertigt in St. Petersburg vorwiegend für den russischen Markt das SUV-Modell RAV4 und den Camry.

Das wird am Donnerstag wichtig

Zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn wollen Unterhändler Russlands und der Ukraine zu offiziellen Gesprächen über eine Waffenruhe zusammenkommen. Der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, sagte nach einer Meldung der Agentur Interfax, die Ukrainer befänden sich auf der Anreise. Als Ort der Gespräche hätten sich beide Seiten auf die Region Brest im Westen von Belarus geeinigt.

02.03., 14.31 Uhr: Verwirrung um Fortsetzung der Verhandlungen - Treffen laut Ukraine aber möglich

Um die Fortsetzung der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine hat es am Mittwoch Verwirrung gegeben. Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sagte der Agentur Ukrinform: „Was die Gespräche betrifft: Es ist nicht bekannt, ob sie stattfinden werden.“ Dazu dauerten die Abstimmungen an, um Datum und Ort festzulegen. Es sei möglich, dass es noch am Mittwoch ein Treffen gebe.

Nach Kreml-Angaben ist die russische Seite für weitere Gespräche noch am Abend bereit. Die ersten Gespräche am Montag an der belarussisch-ukrainischen Grenze hatten keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Russland greift die Ukraine seit vergangenen Donnerstag an.

02.03., 13.53 Uhr: Weitere Verhandlungen in Aussicht: Russland besteht auf Forderungen

Zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn wollen Unterhändler Russlands und der Ukraine zu offiziellen Gesprächen über eine Waffenruhe zusammenkommen. Die russischen Angriffe auf ukrainische Städte dauerten auch am Mittwoch, dem siebten Kriegstag, an. Die Europäische Union und die USA verschärften die Strafmaßnahmen gegen Russland weiter. Bundeskanzler Olaf Scholz schloss ein militärisches Eingreifen der Nato erneut aus.

Russland zeigte sich bereit, die Verhandlungen mit der Ukraine noch am Mittwochabend fortzusetzen, wie Putins Sprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax sagte. Den Ort nannte er zunächst nicht. Die erste Runde am Montag war ohne greifbare Ergebnisse geblieben.

Peskow unterstrich die Forderungen Putins: Die Regierung in Kiew müsse die „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk sowie Russlands Souveränität über die Schwarzmeer-Halbinsel Krim anerkennen. Zudem fordert Russland eine „Demilitarisierung“ der Ukraine.

02.03., 10.53 Uhr: Russland bereit für eine Fortsetzung der Verhandlungen

Russland zeigt sich nach Kremlangaben bereit für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit der Ukraine noch am Mittwoch. „Heute Nachmittag, am späten Nachmittag, wird unsere Delegation vor Ort sein und auf die ukrainischen Unterhändler warten“, sagte Sprecher Dmitri Peskow am Mittwochmittag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. „Unsere Delegation wird bereit sein, das Gespräch heute Abend fortzusetzen.“ Den Ort nannte Peskow zunächst nicht. „Ich möchte es nicht im Voraus tun.“

Nach den ersten Gesprächen am Montag hatten beide Seiten die belarussisch-polnische Grenze als Ort für Verhandlungen genannt. Die russische Delegation soll demnach wieder der frühere Kulturminister Wladimir Medinski leiten. Die erste Runde war ohne greifbare Ergebnisse geblieben.

Peskow stellte klar, dass Russland auf den von Präsident Wladimir Putin formulierten Forderungen bestehe. Die Regierung in Kiew muss demnach die „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk sowie Russlands Souveränität über die Schwarzmeer-Halbinsel Krim anerkennen. Zudem fordert Russland eine „Demilitarisierung“ der Ukraine.

02.03., 10.51 Uhr: Russland meldet Einnahme des größten Atomkraftwerks in der Ukraine

Russische Einheiten haben nach Angaben aus Moskau das Gebiet um das größte Atomkraftwerk in der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Dies hätten russische Diplomaten der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien mitgeteilt, berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi am Mittwoch.

In der Ukraine sind 15 Kernreaktoren in vier Kraftwerken in Betrieb. Grossi hat deshalb bereits vor der Gefahr eines schweren Atomunfalls im Zuge der Kampfhandlungen gewarnt. Am Mittwoch tagt der Gouverneursrat der IAEA, um die Lage zu besprechen.

Laut dem Brief der russischen Botschaft an die IAEA sorgen die Mitarbeiter im nun eingenommenen AKW Saporischschja weiterhin für den sicheren Betrieb. Die Strahlenwerte seien normal.

Noch am Tag zuvor hatte die ukrainische Regierung davon gesprochen, dass ihre Kontrolle über alle laufenden AKWs gewahrt sei. In einer neuen Mitteilung berichtete Kiew der IAEA am Mittwochmorgen, dass die Kommunikation mit allen Kernkraftwerken im Land aufrecht sei und dass ihr Betrieb normal weiterlaufe.

Nach Angaben des Beraters des ukrainischen Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, wollen russische Kräfte zudem das Kernkraftwerk Süd-Ukraine rund 350 Kilometer westlich von Saporischschja einnehmen. Mehrere Hubschrauber seien gesehen worden, die in die Richtung unterwegs seien.

Bereits vorige Woche nahmen russische Einheiten das Unfall-AKW Tschernobyl ein. Es kam zu einer leichten Erhöhung der Strahlenmesswerte vor Ort, nachdem Militärfahrzeuge nuklear belastete Erde aufgewirbelt hatten.

02.03., 10.30 Uhr: Luftangriff nahe Holocaust-Gedenkstätte in Kiew - „Haben den Befehl, unsere Geschichte auszulöschen“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland nach einem Luftangriff nahe einer Holocaust-Gedenkstätte in Kiew vorgeworfen, die Ukraine "auslöschen" zu wollen. Der Beschuss zeige, dass "für viele Menschen in Russland unser Kiew völlig fremd ist", sagte der Staatschef in einer Videobotschaft am Mittwoch. "Sie wissen nichts über unsere Hauptstadt. Über unsere Geschichte. Aber sie haben den Befehl, unsere Geschichte auszulöschen. Unser Land auszulöschen. Uns alle auszulöschen."

Selenskyj, der selbst Jude ist, rief Juden in aller Welt auf, ihre Stimme zu erheben. "Seht ihr nicht, was hier geschieht? Deshalb ist es sehr wichtig, dass Millionen Juden auf der ganzen Welt jetzt nicht schweigen", sagte er. "Der Nazismus wird im Schweigen geboren."

Die russische Armee hatte am Dienstag einen Fernsehturm in Kiew beschossen und dabei fünf Menschen getötet. Der Turm steht in der Nähe der Schlucht von Babyn Jar und der Gedenkstätte zur Erinnerung an ein dort von der Wehrmacht verübtes Massaker an jüdischen Ukrainern im Zweiten Weltkrieg.

In der Schlucht Babyn Jar erschossen SS-Kommandos am 29. und 30. September 1941 mehr als 33.000 ukrainische Juden. Bis 1943 wurden in dem Gebiet bis zu 100.000 Menschen getötet - Juden, Roma und sowjetische Kriegsgefangene.

02.03., 09.30 Uhr: Ukraine und Russland melden Erfolge

Im Krieg in der Ukraine haben sowohl Moskau als auch Kiew von weiteren Erfolgen berichtet. Das russische Verteidigungsministerium teilte am Mittwoch mit, die Angriffe auf die militärische Infrastruktur der Ukraine seien fortgesetzt worden. Gegen Geheimdienst-Einrichtungen in Kiew seien „hochpräzise Waffen“ eingesetzt worden. Die Hardware-Übertragung des Fernsehturms sei nun deaktiviert.

Seit Beginn des Einmarsches am vergangenen Donnerstag zerstörten russische Truppen eigenen Angaben zufolge mehr als 1500 ukrainische Militärobjekte, darunter insgesamt 58 Flugzeuge am Boden und in der Luft sowie mehr als 470 Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge. Zu eigenen Verlusten machten weder Moskau noch Kiew Angaben. Unabhängig können die Berichte nicht überprüft werden.

Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte mit, mehr als 5840 russische Soldaten seien getötet worden. Mehr als 200 Panzer, 860 weitere militärische Fahrzeuge, 30 Flugzeuge und 31 Hubschrauber seien seit Kriegsbeginn zerstört worden. Das Ministerium warf Russland schwere Kriegsverbrechen vor. „Flugzeug- und Raketenangriffe von Russland und Belarus aus auf zivile Gebäude und Schulen, Beschuss von Entbindungsstationen - das ist feiges Verhalten von denjenigen, die keine Ehre haben“, hieß es. „Dies sind keine Militärs, sondern Terroristen, Vertreter eines terroristischen Staates.“ Moskau dementiert vehement, Zivilisten und Wohngegenden zu attackieren.

02.03., 9.17 Uhr: Ukraine meldet Tote und Verletzte nach schweren russischen Angriffen - erneut schwerer Beschuss gemeldet

Bei schweren russischen Angriffen auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens 21 Menschen getötet worden. 112 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Gebietsverwaltung, Oleh Synjehubow, am Mittwoch mit. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Am Dienstag hatte das ukrainische Außenministerium bei Twitter ein Video veröffentlicht, das einen Raketeneinschlag direkt auf dem zentralen Freiheitsplatz zeigt.

Am Mittwoch gab es erneut Berichte über schweren Beschuss in der zweitgrößten Stadt des Landes. Ziel war nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums unter anderem ein Polizeigebäude. Dabei wurden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes erneut Wohnhäuser getroffen.

Gebietschef Synjehubow schrieb, nachts habe es Luftangriffe gegeben, mehrere Feuer seien ausgebrochen. Am Boden hätten die ukrainischen Kräfte dem russischen Angriff standgehalten. „Alle Attacken wurden zurückgeschlagen, der russische Feind erlitt erhebliche Verluste“, schrieb Synjehubow.

02.03., 9.10 Uhr: Russland meldet Einnahme der Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine

Die russische Armee hat am Mittwoch die Einnahme der Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine gemeldet. "Einheiten der russischen Streitkräfte haben die Regionalhauptstadt Cherson vollständig unter ihre Kontrolle gebracht", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung am Morgen. Die "zivile Infrastruktur" und die öffentlichen Verkehrsmittel funktionierten weiterhin normal.

Die Schwarzmeer-Stadt war in den vergangenen Tagen bereits von russischen Soldaten eingekesselt worden. In der Nacht zu Mittwoch hatten russische Truppen dann die Kontrolle über den Bahnhof und den Hafen übernommen, wie örtliche Medien unter Berufung auf den Bürgermeister der Stadt, Ihor Kolychajew, zitierten.

Russland war am vergangenen Donnerstag in das Nachbarland einmarschiert und hatte zahlreiche ukrainische Städte angegriffen. Auch in der Nacht zu Mittwoch wurde die Offensive fortgesetzt. Unter anderem griffen russische Luftlandetruppen nach Angaben der ukrainischen Armee die zweitgrößte Stadt Charkiw an.

02.03., 7.10 Uhr: Russland greift weiter zahlreiche Städte der Ukraine an

Aus mehreren ukrainischen Städten wurden in der Nacht zum Mittwoch Angriffe russischer Truppen und Kämpfe gemeldet. US-Präsident Joe Biden kündigte die Schließung des amerikanischen Luftraums für russische Flugzeuge an. Er beschwor einen harten Kurs gegen Russlands Aggression und Präsident Wladimir Putin.

Kämpfe in Charkiw

Die russischen Truppen haben ihre Angriffe auf zahlreiche ukrainische Städte in der Nacht zum Mittwoch fortgesetzt. Die ukrainische Armee berichtete, dass russische Luftlandetruppen die zweitgrößte Stadt Charkiw angegriffen hätten. "Russische Luftlandetruppen sind in Charkiw gelandet (...) und haben ein örtliches Krankenhaus angegriffen", erklärte die ukrainische Armee auf dem Nachrichtendienst Telegram. "Es findet ein Kampf zwischen den Invasoren und den Ukrainern statt", erklärte sie weiter.

Dem Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, zufolge brach nach einem Luftangriff auf eine Flugschule der Armee in Charkiw ein Feuer aus. Es gebe "praktisch kein Gebiet mehr in Charkiw, in dem noch keine Artilleriegranate eingeschlagen ist", erklärte er auf Telegram. Bei Charkiw sei es den Ukrainern gelungen, sechs neue russische Panzer vom Typ T-80BWM zu erbeuten.

In Charkiw wurden am Dienstag nach Behördenangaben bereits bei einem Luftangriff auf einen Hochhausblock mindestens acht Menschen getötet, zehn weitere starben demnach bei einem Angriff auf ein Regierungsgebäude in der 1,4-Millionen-Einwohner-Stadt im Osten des Landes.

Auch in anderen Städten gingen die Kämpfe weiter. In der Hauptstadt Kiew und in der Stadt Bila Zerkwa 80 Kilometer südlich waren örtlichen Medien zufolge am Dienstagabend weitere Explosionen zu hören. In Mariupol, einer Hafenstadt am Asowschen Meer, wurden am Dienstag mehr als 100 Menschen durch russischen Beschuss verletzt, sagte der Bürgermeister der Stadt, Wadim Bojtschenko ukrainischen Medien zufolge.

Russischer Panzer feuert in Cherson

In Cherson im Süden übernahmen russische Truppen in der Nacht die Kontrolle über den Bahnhof und den Hafen, zitierten lokale Medien den Bürgermeister der Stadt, Ihor Kolychaew. Er hatte zuvor berichtet, dass die russische Armee an allen Ausgängen der Stadt Kontrollpunkte eingerichtet habe.

In der südukrainischen Stadt Cherson feuerte ein russischer Panzer nach Angaben der Agentur Ukrinform in ein Gebäude des ukrainischen Geheimdienstes SBU. Der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, sprach von zahlreichen toten Zivilisten, die Cherson unter anderem mit Molotow-Cocktails verteidigt hätten. Von der Stadtführung hieß es, russische Soldaten hätten den Hafen und den Bahnhof eingenommen. Es habe zahlreiche Tote und Verletzte unter ukrainischen Soldaten und Zivilisten gegeben.

Tote bei Luftangriff in der Großstadt Schytomyr

Aus der ukrainischen Großstadt Schytomyr ist am Dienstagabend ein Luftangriff gemeldet worden. Vermutlich Marschflugkörper des russischen Typs Kalibr hätten mehrere Gebäude beschädigt, darunter ein Krankenhaus, meldete die Agentur Unian.

Nach Angaben der Behörden wurden zwei Menschen getötet und zehn verletzt. Zuvor hatte der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, von vier Toten gesprochen.

Der Angriff galt demnach der in Schytomyr stationierten 95. Brigade. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren brennende Häuser und Rettungskräfte zu sehen. „Das wird keine ruhige Nacht“, sagte Bürgermeister Serhij Suchomlyn.

Schytomyr liegt rund 140 Kilometer westlich der Hauptstadt Kiew. Auch in der Großstadt Charkiw habe es erneut einen Luftangriff gegeben, sagte Heraschtschenko. Die Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Aus Schytomyr berichtete der örtliche Bürgermeister Sergej Suchomline, dass russische Raketen Wohngebäude und ein Krankenhaus getroffen hätten.

Ukraine befürchtet Angriff aus Belarus

Das ukrainische Verteidigungsministerium gab zudem in der Nacht an, einen Angriff aus Belarus zu befürchten. "Die belarussischen Truppen wurden in Alarmbereitschaft versetzt und befinden sich in den Konzentrationszonen, die der ukrainischen Grenze am nächsten liegen", erklärte das Ministerium auf Facebook. Im Laufe des Dienstags habe der ukrainische Geheimdienst "erhebliche Aktivitäten" von Flugzeugen im Grenzgebiet festgestellt. Es wurden Fahrzeugkonvois mit Lebensmitteln und Munition beobachtet, hieß es in der Erklärung.

Angesichts dieser Bewegungen könnte Belarus "in Zukunft wahrscheinlich die russischen Invasoren im russisch-ukrainischen Krieg unterstützen", warnte das Ministerium. Seit Beginn der russischen Invasion am vergangenen Donnerstag würden zudem von belarussischem Territorium aus "systematische" Raketenangriffe auf militärische und zivile Ziele in der Ukraine gestartet, hieß es weiter.

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte am Dienstag die Entsendung weiterer Truppen an die Grenze zur Ukraine angeordnet. Der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge sollen "fünf taktische Bataillonsgruppen" zusätzlich zum "Schutz" der Grenzregion im Süden entsandt werden. Solche Einheiten bestehen in der Regel aus Hunderten Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen und Artilleriewaffen.

Militärhubschrauber und Flugzeuge seien bereits in den Regionen Gomel, Baranowitschi und Luninez stationiert. Der mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbündete Lukaschenko versicherte jedoch, dass sich sein Land nicht an der Offensive in der Ukraine beteiligen werde. "Das ist nicht unsere Aufgabe", bekräftigte er Belta zufolge.

Tote bei Angriff auf Fernsehturm in Kiew

Trotz aller internationalen Friedensappelle hat Russland seine Angriffe auf die Ukraine verschärft und nimmt die Hauptstadt Kiew immer stärker ins Visier. Bei einem mutmaßlichen Raketenangriff auf den Fernsehturm in Kiew wurden am Dienstag mindestens fünf Menschen getötet, wie der Zivilschutz mitteilte. Auf die Hauptstadt bewegte sich ein riesiger Militärkonvoi von mehr als 60 Kilometern Länge zu. Auch aus der zweitgrößten Stadt Charkiw wurde eine heftige Explosion gemeldet. Nach US-Angaben scheinen die russischen Truppen beim Vormarsch jedoch Probleme mit der Versorgung zu haben. Darüber hinaus sei der Widerstand der ukrainischen Streitkräfte wohl größer als von russischer Seite erwartet.

Auch die USA schließen Luftraum für russische Flugzeuge

Nach der Europäischen Union und Kanada werden auch die USA ihren Luftraum für russische Flugzeuge schließen. Dies werde Russland weiter isolieren und die wirtschaftlichen Kosten für Moskau nochmals erhöhen, sagte US-Präsident Joe Biden. „Russlands Wirtschaft taumelt - und daran hat allein Putin schuld“, betonte er.

Biden bekräftigt harten Kurs gegen russische Aggression

US-Präsident Joe Biden beschwor einen weiterhin harten Kurs gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. „Wenn Diktatoren keinen Preis für ihre Aggression zahlen, verursachen sie mehr Chaos“, sagte Biden in seiner ersten Rede zur Lage der Nation in Washington. „Putin mag Kiew mit Panzern einkreisen, aber er wird niemals die Herzen und Seelen der Ukrainer gewinnen.“ Auch werde der russische Präsident „niemals die Entschlossenheit der freien Welt schwächen.“

Türkei lässt russische Kriegsschiffe nicht durch Meerengen

Die Türkei hat den Versuch Russlands, weitere Kriegsschiffe durch die türkischen Meerengen ins Schwarze Meer zu bringen, verhindert. Moskau habe Anträge auf Durchfahrt für Schiffe gestellt und sie zurückgenommen, nachdem die türkische Seite sie dazu aufgefordert habe, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu „Habertürk“.

Swift-Ausschluss für sieben russische Banken

Die EU-Staaten haben sich nach dpa-Informationen darauf verständigt, sieben russische Banken aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift auszuschließen. Sie werden damit keine internationalen Zahlungen machen können. Die größte russische Bank Sberbank gehört nicht dazu.

Börse in Moskau bleibt geschlossen

Die Börse in Moskau wird am Mittwoch weiter geschlossen bleiben. Über den Folgetag will die russische Zentralbank noch entscheiden. Der Handel wurde eingestellt worden, nachdem die westlichen Sanktionen zu einem Einbruch des Rubel-Kurses geführt hatten.

Bund kauft für 1,5 Milliarden Euro Gas

Der Bund hat als Reaktion auf Gasprobleme im Winter und den russischen Angriff auf die Ukraine für 1,5 Milliarden Euro Gas als Reserve für die nächste Zeit gekauft. Regierungskreise bestätigten einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenportals „The Pioneer“.

Apple und Ford stoppen Verkäufe in Russland

Apple setzt als Reaktion auf die Invasion den Verkauf seiner Geräte in Russland aus. Bereit seit vergangener Woche würden keine Produkte mehr in die Handelskanäle exportiert, gab der iPhone-Konzern bekannt. Auch Dienste wie Apple Pay werden in dem Land eingeschränkt. Der zweitgrößte US-Autobauer Ford zieht sich bis auf weiteres aus Russland zurück. ExxonMobil will sein Öl- und Gasfördergeschäft in Russland wegen der russischen Invasion in die Ukraine aufgeben.

(dpa/afp)
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