Gewalttätige Proteste Krankenwagen mit Corona-Patienten in Spanien mit Steinen beworfen

Madrid · Mehrere Krankenwagen mit insgesamt 28 älteren Corona-Patienten sind in Spanien mit Steinen beworfen worden. Die Rentner waren zuvor aus ihrem Wohnheim in der rund hundert Kilometer nördlich von La Línea gelegenen Gemeinde Alcalá del Valle evakuiert worden.

 Ein Krankenwagen ist wegen des Coronavirus unterwegs. Mehrere Krankenwagen mit insgesamt 28 älteren Corona-Patienten sind in Spanien mit Steinen beworfen worden. Symbolbild

Ein Krankenwagen ist wegen des Coronavirus unterwegs. Mehrere Krankenwagen mit insgesamt 28 älteren Corona-Patienten sind in Spanien mit Steinen beworfen worden. Symbolbild

Foto: dpa/Jorge Sanz

Die Attacke habe sich bereits am Dienstag in La Línea de la Concepción im Süden des Landes ereignet, berichtete die spanische Polizei am Mittwoch. Dutzende Menschen hätten damit verhindern wollen, dass die infizierten und zum Teil an Covid-19 erkrankten Rentner, die aus einer anderen Gemeinde stammen, in ein Heim der andalusischen Stadt verlegt und dort unter Quarantäne gesetzt werden.

Die Protestler hätten auch versucht, die Krankenwagenkolonne mit einem auf der Straße quergestellten Fahrzeug und Barrikaden an der Weiterfahrt zu hindern. In der Nacht zum Mittwoch hätten dann rund 50 Menschen vor der Residenz erneut protestiert. Sie hätten Drohungen ausgestoßen und Müllcontainer in Brand gesetzt. Aus Nachbarhäusern seien zudem Sprengkörper auf das Wohnheim geworfen worden. Zwei Männer wurden nach Polizeiangaben festgenommen.

Die Rentner waren zuvor aus ihrem Wohnheim in der rund hundert Kilometer nördlich von La Línea gelegenen Gemeinde Alcalá del Valle evakuiert worden, weil es dort eine große Ausbreitung des Coronavirus gegeben hatte. Drei Heimbewohner starben, mindestens die Hälfte der Mitarbeiter der Residenz wurden positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet. La-Línea-Bürgermeister Juan Franco kritisierte am Mittwoch die gewalttätigen Proteste, sagte aber auch, die Verlegung der Senioren sei „nicht gut geplant“ gewesen. Er selber sei nur im „letzten Augenblick“ informiert worden.

(dpa)
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