Klaus Wowereit - Im Glanze Obamas

Klaus Wowereit weiß - anders als viele SPD-Größen - wann er den Mund zu halten hat und wann er mit Auftritten Punkte sammeln kann.

Klaus Wowereit weiß - anders als viele SPD-Größen - wann er den Mund zu halten hat und wann er mit Auftritten Punkte sammeln kann. Donnerstag war wieder so ein Tag, an dem der Regierende Bürgermeister glaubte, er müsse etwas sagen.

Natürlich zur Kanzlerin, die gefordert hatte, das Brandenburger Tor nicht als "Wahlkampfkulisse" für Ausländer zu missbrauchen. "Sie sollte nicht mit Steinen werfen, wo sie selber im Glashaus sitzt", konterte Wowereit und erinnerte an Merkels etwas peinlichen Besuch bei Vizepräsident Dick Cheney im Weißen Haus vor dem US-Angriff auf den Irak. Wowereit: "Merkel weiß, wie man Wahlkampf im Ausland macht."

Obama aber mache keinen Wahlkampf in Berlin, sondern werde eine "bedeutende Rede halten", so Wowereit. Und hofft dabei wohl, dass etwas vom Glanz der "Obamanie" auf das ohnehin bunte Gefieder des Regierenden abstrahlt.

Sein Bezirksstadtrat Mitte, ein Parteifreund, hat deshalb auch entschieden, das Brandenburger Tor für Obama freizugeben, denn dessen Auftritt habe "außergewöhnliche nationale Bedeutung". Und wenn der Bezirksstadtrat Mitte das nationale Interesse definiert, sollte die Kanzlerin wohl besser schweigen. Red

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