Klaus Rauscher: Der Aussitzer

Klaus Rauschers rasante Karriere begann in Bayern, und wahrscheinlich hat der Deutschlandchef des Energieriesen Vattenfall dort auch seine wohl herausragendste Fähigkeit erlernt: das Aussitzen von Problemen. Seit zwei Wochen steht Vattenfall im Kreuzfeuer der Kritik, seine Weggefährten werden abgesägt, doch der 58-Jährige bleibt.

Der Aufstieg Rauschers begann im Dunstkreis des späteren Ministerpräsidenten Max Streibl (CSU) in Bayern. Schon mit 30 war er Büroleiter unter ihm als Finanzminister, mit 40 berief Streibl Rauscher zum Chef der Staatskanzlei. Nach zehn Jahren bei der Bayerischen Landesbank wechselte er 2001 in den Norden, zu den Hamburgischen Elektrizitäts-Werken (HEW). Hier stand er vor der Aufgabe seines Lebens: der Fusion der HEW mit drei weiteren Firmen zur Vattenfall Europe AG - er bestand sie mit Bravour und wurde auf den Chefsessel der neuen Tochter des schwedischen Energieriesen gehievt. Vielleicht ist es gerade die CSU-Mentalität, die ihm dort noch zum Verhängnis werden könnte. Staatssekretär Michael Müller (SPD) sieht bei Vattenfall bisher nur "Bauernopfer". Die ganze Ignoranz sei "durch Rauscher dokumentiert worden".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort