Kerstin Fritzl soll aus dem Koma geholt werden

Die Aufwach-Phase könne lange dauern, hieß es von den Ärzten. Ihre lebensbedrohliche Krankheit führt zur Befreiung der Inzest-Opfer.

Wien. Die schwerkranke 19-jährige Tochter des Inzest-Vaters von Amstetten soll langsam aus dem künstlichen Koma geholt werden. Das teilte am Dienstag das Krankenhaus in Amstetten mit, in das Kerstin Fritzl am 19. April mit einer lebensbedrohlichen Krankheit eingeliefert worden war.

Die Vitalfunktionen der jungen Frau seien stabil, so dass die Medikamente langsam reduziert werden könnten, erklärte das Krankenhaus. Bis sie jedoch aus dem Koma erwache, könne es eine Weile dauern, sagte Kliniksprecher Klaus Schwertner.

Kerstin ist die älteste Tochter der heute 42-jährigen Elisabeth, die von ihrem Vater 24 Jahre lang in einem Keller gefangengehalten und zum Inzest gezwungen worden war. Der 73-jährige Josef Fritzl zeugte sieben Kinder mit Elisabeth, von denen eins nach der Geburt starb.

Neben Kerstin wuchsen auch zwei ihrer Brüder in dem Kellerverlies auf, sie sind heute 18 und fünf Jahre alt. Die drei weiteren überlebenden Kinder nahm Fritzl als Pflegekinder zu sich. Erst die Einlieferung Kerstins ins Krankenhaus am 19. April brachte die Tat ans Tageslicht.

Elisabeth, ihre Kinder und ihre Mutter werden derzeit in einer psychiatrischen Klinik in Amstetten-Maurer behandelt. Die Kinder erhalten dort auch eine Schulausbildung. Josef Fritzl befindet sich in Untersuchungshaft. Der Inzest-Fall hatte weltweit für Entsetzen gesorgt.

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