Katholiken machen mobil gegen den Weihnachtsmann

Die Werbe-Figur verdrängt den Nikolaus. Dagegen laufen kirchliche Verbände und Prominente Sturm.

Köln. Der Weihnachtsmann muss sich warm anziehen: Das Bonifatiuswerk und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) haben die Werbe-Ikone ins Visier genommen. Ihr Ziel ist eine weihnachtsmannfreie Zone.

"Die Kunstfigur Weihnachtsmann steht für Konsum und Käuflichkeit", monierte BDKJ-Präses Dominik Meiering am Dienstag in Köln. "Die historische Figur des Nikolaus lobt und beschenkt, beim Weihnachtsmann wird abgezockt." Das stellten die schon im Spätsommer erhältlichen Spekulatius- und Schokoladen-Figuren unter Beweis.

Nächstenliebe, selbstloses Handeln und Mildtätigkeit gerieten laut Kirche unter die Räder des immer mehr um sich greifenden Kitsch-Weihnachtsmannes. Während der immer mehr Zuspruch finde, gerate das Nikolausfest in Deutschland zusehends in den Hintergrund.

Immer weniger Menschen können laut Bonifatiuswerk überhaupt zwischen beiden unterscheiden - Hauptsache am Ende winkten Geschenke. Die Legende um den heiligen Nikolaus von Myra, dem Wohltäter der Kinder, sei in Vergessenheit geraten.

Um das zu ändern, hat das Diaspora-Hilfswerk Prominente ins Boot geholt: Die Moderatoren Nina Ruge und Peter Hahne sowie Liedermacher Rolf Zuckowski unterstützen die Kampagne gegen den vom Coca-Cola-Konzern zur Werbefigur aufgebauten Geschenkebringer.

Dazu Hannelore Bartscherer, Vorsitzende des Kölner Katholikenausschusses: "All’ die Menschen mit den roten Mützen auf den Weihnachtsmärkten, am besten noch mit blinkendem Stern - das hat mehr mit Karneval zu tun als mit Advent und der Hinführung zum christlichen Fest."

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