Karl-Theodor zu Guttenberg: Der Baron aus Bayern

Die 100-Tage-Schonfrist des Bundeswirtschaftsministers ist beendet.

Karl-Theodor zu Guttenberg hat nun keinen Anfänger-Bonus mehr. Doch obwohl seine 100-Tage-Schonfrist vorbei ist, liest und hört man über den Bundeswirtschaftsminister vorwiegend Gutes. Die einen loben den omnipräsenten Senkrechtstarter im Berliner Politikbetrieb ob seiner geschliffenen Manieren, gut sitzenden Anzüge und Worte. Vielsprachig, heimatverwurzelt und weltläufig in einem. Wo gibt’s das schon, noch dazu in der CSU? Anderen imponiert, wie der "Baron aus Bayern" in Zeiten der Krise kompetent klingend das Vokabular der Ordnungspolitiker hochhält, welche die Staats-Kassen nicht als Füllhorn in jeder Lebenslage begreifen wollen.

Als Leichtgewicht, das in Berlin nur einen Sommer tanzt, sehen aber selbst die Sozialdemokraten den 37-jährigen AC/DC-Hardrock-Fan nicht mehr. Mit jeder Attacke, die Außenminister Steinmeier und andere in der SPD gegen ihn reiten, die in Guttenberg einen Konkurrenten in der Rolle des Chefsanierers sehen, wird klarer: Sie halten den geschmeidigen Jungstar, der es bereits auf Platz 2 der Beliebtheitsskala im Hauptstadt-Politkader gebracht hat, im aufziehenden Wahlkampf für mehr als beobachtungswürdig.

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