Karl Moik: Verbannter König der Volksmusik
Mit dem „Musikantenstadl“ machte sich Karl Moik zum Übervater. Nach seinem Abgang ist es still um ihn geworden.
Wien. Kaum jemand verkörperte die heile Welt der Volksmusik so gut wie Karl Moik im „Musikantenstadl“. Millionen verehrten den Österreicher. Vorwürfe, die Weltsicht der ARD-Show sei zu einfach, prallten an Moik immer ab. Seit seinem unfreiwilligen Abgang hat sich der ehemalige „Mr. Musikantenstadl“ etwas zurückgezogen: „Man weiß ja in meinem Alter, dass die Wegstrecke nicht mehr so lange ist, aber ich will sie noch genießen, so weit es geht.“ Am Mittwoch wird Moik 75 Jahre alt.
Der Abgang des Übervaters passte so gar nicht in die heile Schunkelwelt: „Servas, pfiat Gott und auf Wiedersehen“, sagte der sichtlich gerührte Moik zum letzten Mal bei seiner Silvestersendung 2005 in Kärnten. Die Kooperationspartner ORF und ARD beendeten gegen seinen Willen die Zusammenarbeit. Moik wetterte danach öffentlich darüber. Nach dem Auftritt erlitt er einen leichten Schlaganfall.
Seinen Platz im Blasmusikspektakel nahm der Schlagersänger Andy Borg (52) ein. Rückblickend war das Vorgehen für Moik der natürliche Lauf: „Ab einem gewissen Alter drängt die Jugend nach, und dann geht man.“ Natürlich hatte sich Moik damals darüber aufgeregt. Die Zeit heile aber alle Wunden. Seit damals habe er nur zweimal den „Musikantenstadl“ gesehen: Die erste Sendung nach seinem Abgang und auch den Live-Auftritt der Kastelruther Spatzen nach Betrugsvorwürfen gegen die Band.