Kälterekord bei Deutscher Antarktisstation

Bremerhaven. Während Deutschland unter der aktuellenHitzewelle stöhnt, hat die deutsche Forschungsstation in derAntarktis einen Kälterekord verzeichnet. "Mit minus 50,2 Grad Celsiusist dort der niedrigste Wert seit mindestens 29 Jahren erreichtworden", sagte der Polar-Meteorologe des BremerhavenerAlfred-Wegener-Institutes (AWI), Gert König-Langlo, am Donnerstag.

Normalerweise sei es in der Mitte des antarktischen Winters etwa 20Grad Celsius wärmer als jetzt. Der Kälterekord sei aber keineErscheinung des Klimawandels, sondern ein regionales Wetterphänomen.Seit dem Bau der ersten Neumayer-Station des AWI vor 29 Jahrenwurden nur zehnmal ähnlich niedrige Temperaturen in der Antarktisgemessen.

"Erstmals sind wir jetzt unter die -50-Grad-Grenzegerutscht," so König-Langlo.Der Kälterekord ist Ergebnis einer besonderen Wetterlage. "Ursachewar das anhaltend wolkenfreie und windarme Wetter, das in der Regionsehr selten ist", so König-Langlo.

Unmittelbar über der Eis- undSchneedecke bildet sich dann extrem kalte Luft, während dieTemperaturen nur 100 Meter darüber um 20 Grad höher sind: "Da reichteine Windböe aus, um das Phänomen zu beenden."Ähnlich wie die Hitze in Norddeutschland erschwert die Kälte inder Antarktis das Arbeiten erheblich.

"Motoren lassen sich dann kaumnoch betreiben", so König-Langlo.Allerdings ist die deutsche Neumayer-Station an der Küste derAntarktis noch verhältnismäßig gut dran.

Der Kältepol der Erde wirdseit rund 30 Jahren an der russischen Antarktis-Station Vostockgemessen. Im Landesinneren auf 3000 Metern Höhe fallen dieTemperaturen bis etwa -90 Grad Celsius.

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