Jugendliche diskutieren für Ticket nach Berlin

Im NRW-Landesfinale „Jugend debattiert“ ging es am Montag um Schlagfertigkeit und Überzeugungskraft.

Düsseldorf. Tim Robers ist aufgeregt. Seriös gekleidet in Hemd und Weste wartet er auf seinen Einsatz. Am Montag beim Landesfinale „Jugend debattiert“ in der Villa Horion in Düsseldorf vertritt der 14-Jährige aus Vreden die Pro-Seite zum Thema „Sollen Schulen Initiativen gegen Rechts zu einem verpflichtenden Bestandteil Ihrer pädagogischen Arbeit machen?“

In zwei Altersgruppen treten jeweils vier Jugendliche gegeneinander an. Zwei vertreten die Pro- und zwei die Contraposition, aussuchen konnten sie sich das nicht. Angehörige, Freunde und Lehrer der Debattierenden hören aufmerksam zu. Normalerweise findet das Landesfinale im Landtag statt. Es musste verlegt werden, weil die Stühle im Plenarsaal aufgrund der Neuwahl bereits entfernt wurden.

Nervös spielt Tim mit einem Kugelschreiber. Die Wangen sind gerötet, als er beginnt, seine Position zu vertreten. Sobald er sich warm geredet hat, wird er immer selbstbewusster. Seine klare Sprache und der Aufbau seiner Argumente bringen ihm den ersten Platz in der Altersgruppe I (8.-10. Klasse) ein. Damit darf er nun am Bundesfinale am 23. Juni in Berlin teilnehmen.

Mitfahren darf auch Madeleine Noel, die bereits zum zweiten Mal an dem Wettbewerb teilnimmt. Sie ist die Erstplatzierte in der Altersgruppe II (Stufe 11 bis 13). Sie hat die Jury durch ihre Schlagfertigkeit überzeugt. Selbstsicher vertritt die 16-Jährige aus Goch beim Thema „Soll die NPD verboten werden?“ ihre Position: „Die Partei muss verboten werden. Sie ist verfassungsfeindlich.“

Ihr Auftreten bringt Madeleine aber auch Kritik der Jury ein. Sie solle sich auch mal zurücknehmen, empfiehlt die Jury. Das kann sie nun vor dem Bundesfinale üben. „Sollte ich scheitern, mache ich auf jeden Fall nächstes Jahr wieder mit“, sagt sie.

Beide Gewinner können sich freuen, dass sie sich gegen 28 925 Schüler aus NRW durchgesetzt haben. Nach Berlin fahren auch die Zweitplatzierten: Madita Dix aus Enger und Marc Mazur aus Aachen.

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