Josef Ackermann: Der Moralist

Angesichts der Steueraffäre von Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel forderte er von deutschen Top-Managern mehr Vorbildfunktion und mehr Führungsverantwortung.

Josef Ackermann, Vorstandschef der Deutschen Bank, gibt neuerdings den Moralisten. Angesichts der Steueraffäre von Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel forderte er von deutschen Top-Managern mehr Vorbildfunktion und mehr Führungsverantwortung. "Für gute Arbeit muss es gutes Geld geben. Auch netto! Steuerhinterziehung allerdings muss tabu sein", sagte er der "Bild".

Dabei ist der 60-jährige Schweizer aus den Mannesmann-Prozessen ab Anfang 2004 in ganz anderer Erinnerung. Deutschland sei das einzige Land, in dem Erfolgreiche vor Gericht gestellt werden, sagte er damals. Im Gedächtnis der Öffentlichkeit blieben ebenfalls seine zum "V" gespreizten Finger vor Prozessbeginn, das englische Victory-Zeichen. Damit wollte er breit lächelnd Siegesgewissheit ausstrahlen und scherzhaft den zur gleichen Zeit vor Gericht stehenden Michael Jackson nachahmen, versuchte er später zu erklären. Am Ende - 2006 - musste Ackermann 3,2 Millionen Euro als Geldauflage zahlen, damit das Verfahren wegen Beihilfe zur Untreue gegen ihn eingestellt wurde. Da kommt Zumwinkel wohl billiger davon. Für ihn soll angeblich die bereits in Bochum hinterlegte Million reichen. ifa

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